"Bei der Errichtung dieses Unternehmens wurden praktisch alle Fehler gemacht, die der KSV als Hauptursachen für das Scheitern von Neugründungen regelmäßig in seinen Ursachenstatistiken aufzählt", erklärte der Leiter der Linzer Niederlassung des Kreditschutzverbandes, Otto Zotter. Die Insolvenz sei seit sieben Jahren die größte in Oberösterreich.
Geplante Übernahme
Als Gründe nannte Zotter dramatische Investitionskostenüberschreitungen - 46,5 statt geplanter 31,3 Mio. Euro - sowie eine Bauverzögerung und erhöhte Anlaufkosten, die zu einem Verlust von rund 12 Mio. Euro im vergangenen Jahr geführt hätten. Er zählte weiters die nicht gesicherte Finanzierung, die Abhängigkeit von einzelnen Kunden und Lieferanten, Probleme zwischen den Gesellschaftern und eine Fehleinschätzung des Marktes auf.
Insolvenzauslöser sei die eingetretene Zahlungsunfähigkeit, die bereits zum Betriebsstillstand wegen fehlenden Rohstoffes geführt habe, so Zotter. "Ob auch eine Überschuldung besteht, hängt davon ab, welche Gläubigergruppen im Verfahren Konkursforderungen anmelden können und welche Gläubigergruppen möglicherweise im Konkurs nachrangig sind, weil die Forderungen als Eigenkapitalersatz zu qualifizieren sind." Hier würden beispielsweise die Forderungen der verbundenen und beteiligten Unternehmen genau zu prüfen sein.