Heute zeigt sich Noever erfreut, dass Schicker sein Beleuchtungskonzept im MAK präsentiert, auch wenn er, was Stadtbeleuchtung betrifft, anderer Meinung bleibt. "Über den Masterplan Licht kann man jetzt diskutieren", sagt er. Das Ziel des neuen Konzeptes ist, mehr Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer zu schaffen, objektive und subjektive Sicherheit zu gewährleisten sowie ökologisch und wirtschaftlich zu sein.
Leuchtenkatalog
In einem "Leuchtenkatalog" ist auch ein Angebot an zeitgemäßen Beleuchtungskörpern zusammengestellt. Alle in Wien verwendeten Leuchten (31) sind dort aufgelistet und sollen beispielsweise Architekten und Stadtplanern als Hilfestellung für die Leuchtenauswahl dienen. Dazu Susanne Letter, Leiterin der MA 33 (Stadtbeleuchtung): "Der Leuchtenkatalog soll für die kommenden zehn Jahre richtungsweisend sein." Im Drei-Jahres-Rhythmus sollen die Bestände einer Kontrolle unterzogen werden und gegebenenfalls auf den neuesten Stand gebracht werden. "Wenn in drei Jahren eine kostengünstige LED-Lampe für Straßenbeleuchtung entwickelt wird, dann wird das berücksichtigt", sagt Lettner.
Einheitliche Gestaltung
Im Leuchtenkatalog sind auch die umstrittenen Kandelaber enthalten. Sie werden nur in "ausgewählten Bereichen" eingesetzt. Wo man müsse, würden die Lampen nachgebaut, sagte Lettner. Doch ihr Innenleben werde dem Stand der Technik angepasst. Das Motto, das sich durch den Masterplan Licht ziehe, sei "Schluss mit kunterbunt", sagt Lettner. Peter Noever findet einen Masterplan Licht "positiv und wichtig". Eine einheitliche Gestaltung sei aber nur aus wirtschaftlichen Gründen eine Notwendigkeit, nicht aus gestalterischen. "Ich würde auf Unterschiedlichkeit setzen", sagte er.
Effiziente Ressourcen
Der Masterplan zur städtischen Illumination sieht vor allem vor, dass Ressourcen effizient eingesetzt werden. Zur Sparsamkeit gehört, dass die Lichter weniger Energie verbrauchen und kostengünstig zu warten sind. Und auch, dass sie nicht in den Himmel, sondern auf die Flächen, die zu beleuchten sind, gerichtet werden. Diese Maßnahme hat auch einen positiven Nebeneffekt für Astronomen: Sie werden durch künstliches Licht Richtung Sternenhimmel nicht irritiert und können ihn somit ungestört beobachten. Wichtige Faktoren seien auch die Einflüsse von Beleuchtung auf die Umwelt geworden. Die Entwickler des Masterplans schlagen vor, Streulicht durch Einsatz von integrierter Optik in den Leuchten zu reduzieren und damit das Verhalten nachtaktiver Tiere nicht zu stören.