"Wir haben weniger Wiederholungen"
"Mit ORF 1 können wir uns mehr als messen", findet Bauer. "Wir haben weniger Wiederholungen, mehr Eigenproduktionen und vor allem bedienen wir die junge Zielgruppe mit Information." Der ORF erfülle seinen Informationsauftrag für Junge nicht mehr, so der ATV-Chef mit Bezug auf die RTR-Studie. "Hier springen wir in die Bresche. Allerdings kann sich der ORF dieser Aufgabe auch nicht einfach stillschweigend entledigen."
ATV habe mit seinen Nachrichten in den ersten Monaten des Jahres einen deutlichen Zuwachs bei den jungen Sehern erreicht. In der Gruppe zwölf bis 49 kommen die ATV-News laut Bauer auf 4,2 Prozent. Diese Zahl bezieht sich auf allen Ebenen, der ORF weist üblicherweise den Anteil in Kabel- und Satellitenhaushalten aus. Bauer will die Information bei ATV noch aufstocken - auch im Bereich der laut RTR-Studie bisher zu kurz gekommenen politischen Meinungsbildung. Zu dem Zweck will der Senderchef in den nächsten ein bis zwei Jahren unter anderem ein Korrespondentennetz in den Bundesländern aufbauen.
Die Leitung der Informationsabteilung, die seit Oktober 2007 vakant ist, will Bauer indes derzeit nicht nachbesetzen - "das machen die Redaktion und die Chefs vom Dienst selbstständig und sehr gut". Ohne Nachfolger bleibt auch Christoph Schwedler, langjähriger ATV-Vorstand für Marketing und Sales, der den Sender Anfang des Jahres verlassen hat. Im Amt bleiben darf Programmchef Martin Gastinger - "er ist im Haus, ist erfolgreich und bleibt daher auch - warum sollte er nicht?", so Bauer.
Auswanderer-Dokusoap startet am 28. April
Im Unterhaltungsbereich geht am 28. April die neue Auswanderer-Dokusoap "Ich wandere aus - Meine neue Chance" auf Sendung, eine neue Staffel für "Bauer sucht Frau" kommt im Herbst und das Karaoke-Quiz "Sing and Win" mit Rainhard Fendrich geht in die zweite Runde. Auch wenn die Singshow bei ihren Zuseherzahlen in der ersten Staffel einige Höhen und Tiefen durchgemacht hat, ist Bauer überzeugt, dass die zweite - optimierte - Auflage die Erwartungen erfüllen wird. "Es ist vor allem ein Format, das bei unserer jungen Zielgruppe funktioniert. Das ist wichtig." Am Mittwoch lag der Marktanteil bei den zwölf bis 29-Jährigen laut Senderangaben bei 12,6 Prozent.