Den Rückgang der Geburtenrate in Brasilien erklären sich Wissenschaftler des Zentrums für wirtschaftspolitische Studien (CEPR) in London zumindest teilweise mit der Begeisterung für Seifenopern im Land. Die Produktionen des kommerziellen Fernsehsenders Globo hätten einen "messbaren" Einfluss darauf, wieviele Kinder sich brasilianische Frauen wünschten, sagte die Mitautorin Eliana La Ferrara von der Bocconi-Universität in Italien der Nachrichtenagentur AFP. Empirische Analysen von Volkszählungen und anderen Daten hätten gezeigt, dass der Rückgang der Geburtenrate von 6,3 Kindern pro Frau im Jahr 1960 auf nur 2,3 Kinder im Jahr 2000 auch auf den TV-Konsum und dabei vor allem auf den Konsum der Serien von Globo zurückzuführen sei.In den beliebten Serien wird das Leben von Familien geschildert, die kleiner sind als die traditionelle brasilianische Familie. Nach dem Vorbild der Globo-Serien wünschten sich vor allem Frauen mit einer schlechteren Schulbildung weniger Kinder als früher. Der Untersuchung zufolge lassen sich die brasilianischen Mütter sogar bei der Namenswahl von den Telenovelas inspirieren. (APA)