Klagenfurt - Die Firma Expan, Kärntner Erzeuger von Kunststoffverpackungen am Standort Wernberg (Bezirk Villach-Land), schlägt mit neuem Eigentümer und neuer Geschäftsführung einen Expansionskurs ein. Wernberg soll verstärkt zu einem Headquarter ausgebaut werden, weitere Produktionsstätten im Osten würden angestrebt, erklärte Geschäftsführer Martin Depisch am Donnerstag vor Journalisten.

Das Plastikwerk Expan mit zwei weiteren Standorten in Deutschland und der Ukraine gehört seit Jahresbeginn 2008 mit der Übernahme durch die HD Industrieholding GmbH zur Depisch-Gruppe und erhält so frisches Kapital für Erweiterungen. Zuvor war Martin Depisch Alleineigentümer, mit 1. Mai holt er Hans Köstenbauer als zweiten Geschäftsführer ins Haus. Köstenbauer hat zehn Jahre die Wild GmbH in Völkermarkt saniert und weiter entwickelt. Zuletzt kaufte er den Kärntner Glasfliesenhersteller VILLIglas aus der Konkursmasse und sanierte das Unternehmen, dessen Eigentümer er nach wie vor bleiben will.

Expan entwickelt und produziert Kunststoffverpackungen für die Kosmetik-, Haushalts-, Lebensmittel-, und Pharmaindustrie. Zu den Kunden zählen unter anderem L'Oreal, Henkel, Procter & Gamble und die niederösterreichische Molkerei NÖM. Die Gruppe beschäftigt an den drei Standorten insgesamt 210 Mitarbeiter, davon über 100 in Wernberg, und erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 23 Mio. Euro.

Wall to Wall-Strategie

In Zukunft möchte das Unternehmen mit der "Wall to Wall-Strategie", das Verpackungsunternehmen direkt neben dem Werk des Kunden zu errichten, erfolgreich sein. Der Standort in der Ukraine sei der erste Schritt dazu, weitere solcher Werke seien geplant. Köstenbauer: "Es gibt bereits gute Vorgespräche."

Wachstum werde in erster Linie im Osten zu erzielen sein, da sich die meisten Kunden dort angesiedelt hätten oder das zumindest vor hätten, so Depisch, der sich über volle Auftragsbücher freut. In Wernberg ist der Schichtbetrieb nun von fünf auf sieben Tage erweitert worden. Das Unternehmen sucht weiterhin Mitarbeiter in allen Bereichen.

Ein Investitionsprogramm in das Werk in Wernberg in der Höhe von 2,5 Mio. Euro sei Anfang März 2007 gestartet worden und werde Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Damit verfüge man nun über modernste Maschinen, die auch einen bis zu 40 Prozent geringeren Energiebedarf hätten, sagte Depisch.

Die Depisch-Gruppe erwirtschaftet weltweit einen Umsatz von fast 600 Mio. Euro. Ihr Flaggschiff ist das internationale Handels- und Minenhaus DCM DECOmetal mit einem Netzwerk von zehn Industriebeteiligungen in Minen und Ferrolegierungswerken. (APA)