Die neuen Stellenstreichungen seien zusätzlich zu dem bereits im Jänner angekündigten Abbau von 4.200 Jobs vorgesehen. Über die Streichung von sogar mehreren Zehntausend Stellen war mehrfach spekuliert worden. Citigroup beschäftigt weltweit rund 370.000 Mitarbeiter.
Die von der Kreditkrise schwer getroffene Bank musste im ersten Quartal nochmals mehr als zwölf Mrd. Dollar (7,60 Mrd. Euro) abschreiben und erlitt einen Verlust von 5,1 Mrd. Dollar.
Bereits 30 Milliarden Dollar abgeschrieben
Die Großbank zählt damit zu den größten Opfern der Finanzmarktkrise. Allein die direkten Belastungen aus der Immobilienkrise beliefen sich auf sechs Mrd. Dollar, wie die einst weltgrößte Bank am Freitag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte die Bank noch einen Gewinn von rund fünf Mrd. Dollar ausgewiesen.
Im Vergleich zum letzten Vierteljahr 2007 verringerte sich das Minus allerdings. Damals hatte die Bank nahezu zehn Mrd. Dollar verloren und rund 18 Mrd. Dollar abschreiben müssen. Seit Beginn der Krise im vergangenen Sommer musste die Bank bisher mehr als 30 Mrd. Dollar abschreiben.
Erleichterung bei Anlegern
Die Börse reagierte auf die Zahlen erleichtert, Investoren hatten offenbar noch Schlimmeres befürchtet. Der Aktienkurs zog vorbörslich gut vier Prozent an - an der Börse war weitaus Schlimmeres befürchtet worden. Seit Tagen hatten Gerüchte über neue Wertberichtigungen von 22 Mrd. Dollar kursiert.
Vorstandschef Vikram Pandit, der im vergangenen Dezember den Topposten bei der Bank übernommen hatte, bekräftigte, die Citigroup werde sich weiter von nicht-strategischen Vermögenswerten trennen und in Produkte und Regionen investieren, die steigende Erträge brächten. In der Vergangenheit hatten bereits Gerüchte die Runde gemacht, die Citigroup stelle ihre deutsche Tochter Citibank auf den Prüfstand.
30 Milliarden Frischkapital
Das Institut holte sich zudem bereits rund 30 Mrd. Dollar frisches Kapital vor allem über den Einstieg neuer Großinvestoren. Weltweit haben Banken bisher über 200 Mrd. Dollar wegen der Kreditkrise abgeschrieben und sich fast ebenso viel frisches Kapital verschafft. Insgesamt nahmen aber zuletzt die Hoffnungen der Anleger zu, dass die Bankenbranche bald das Schlimmste überwunden haben könnte. Das US-Geldhaus JP Morgan präsentierte diese Woche weitaus bessere Quartalszahlen als erwartet. Merrill Lynch dagegen enttäuschte mit schwachen Ergebnissen.
Analysten bewerteten die Quartalsergebnisse der Citigroup überwiegend positiv. "Im Vergleich zu dem, was wir erwartet haben, ist das nicht so schlecht", sagte Justin Urquhart Stewart von sieben Investment Management. "Wir bewegen uns jetzt in eine Phase, in der Banken das Volumen ihrer Verluste besser identifizieren können." Arthur Hogan von Jefferies & Co sagte, mit diesem Quartal versuchten die Banken, reinen Tisch zu machen.