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Entschlossen, wegzugehen: Immer mehr Jungärzte wollen nicht mehr auf einen Turnusplatz in Österreich warten und gehen nach Deutschland.

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Wien - Rund 350 österreichische Ärztinnen und Ärzte gingen im Vorjahr nach Deutschland. Doch der Mediziner-Bedarf in dem an Ärztemangel leidenden Nachbarstaat sei längst nicht gedeckt, heißt es heute in einer Aussendung der Österreichischen Ärztekammer. Ab Anfang kommender Woche rittern die deutschen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt daher erneut um österreichische Bewerber, die dem Arztberuf künftig im deutschen Osten nachgehen wollen.

Bessere Arbeitsbedingungen ausschlaggebend

Wie eine Umfrage des Internationalen Büros der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) ergab, sind die ausschlaggebenden Argumente für den Gang nach Deutschland der Wegfall der Sprachhürde, die ausgezeichnete Ausbildung in modernen Krankenhäusern, geregelte Arbeitszeiten sowie mit Österreich vergleichbare, für Assistenzärzte sogar bessere Gehälter und der Wegfall von Wartezeiten auf die Ausbildung oder während der Ausbildung.

Damit stellt Deutschland - nicht zuletzt auf Grund der heimischen langen Wartezeiten auf einen Turnusplatz - für immer mehr junge Ärzte eine attraktive Alternative dar. Verglichen mit dem Arbeitsmarkt in den drei ostdeutschen Bundesländern ist der österreichische Arbeitsmarkt nur halb so groß. Die Österreichische Ärztekammer erwartet für das Jahr 2008 mindestens eine Verdoppelung der Zahl nach Deutschland abwandernder Ärzte.

Jobmessen für Mediziner

Bei drei Jobmessen in Innsbruck, Graz und Wien kann man sich über Arbeits- und Weiterbildungsmöglichkeiten in Deutschland informieren. Dabei gibt es Gelegenheit für persönliche Kontaktaufnahme mit Chefärzten, Personal und Medizinexperten nicht nur aus 27 Krankenhäusern und verschiedenen Krankenhausgesellschaften, sondern auch mit Vertretern aus den Landesärztekammern und den zuständigen Ministerien. Zur Auswahl stehen in Deutschland sowohl Ausbildungsplätze für junge Mediziner, aber auch Ordinationsübernahmen. (red)