Wegen besserer Gehälter und langer Wartezeiten in Österreich gingen rund 350 Mediziner 2007 ins Nachbarland - Ärztekammer erwartet für 2008 Verdoppelung der Zahl
Redaktion
,
Wien - Rund 350 österreichische Ärztinnen und Ärzte gingen im Vorjahr nach Deutschland. Doch der Mediziner-Bedarf in dem an Ärztemangel leidenden Nachbarstaat sei längst nicht gedeckt, heißt es heute in einer Aussendung der Österreichischen Ärztekammer. Ab Anfang kommender Woche rittern die deutschen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt daher erneut um österreichische Bewerber, die dem Arztberuf künftig im deutschen Osten nachgehen wollen.
Bessere Arbeitsbedingungen ausschlaggebend
Wie eine Umfrage des Internationalen Büros der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) ergab, sind die ausschlaggebenden Argumente für den Gang nach Deutschland der Wegfall der Sprachhürde, die ausgezeichnete Ausbildung in modernen Krankenhäusern, geregelte Arbeitszeiten sowie mit Österreich vergleichbare, für Assistenzärzte sogar bessere Gehälter und der Wegfall von Wartezeiten auf die Ausbildung oder während der Ausbildung.
Damit stellt Deutschland - nicht zuletzt auf Grund der heimischen langen Wartezeiten auf einen Turnusplatz - für immer mehr junge Ärzte eine attraktive Alternative dar. Verglichen mit dem Arbeitsmarkt in den drei ostdeutschen Bundesländern ist der österreichische Arbeitsmarkt nur halb so groß. Die Österreichische Ärztekammer erwartet für das Jahr 2008 mindestens eine Verdoppelung der Zahl nach Deutschland abwandernder Ärzte.
Jobmessen für Mediziner
Bei drei Jobmessen in Innsbruck, Graz und Wien kann man sich über Arbeits- und Weiterbildungsmöglichkeiten in Deutschland informieren. Dabei gibt es Gelegenheit für persönliche Kontaktaufnahme mit Chefärzten, Personal und Medizinexperten nicht nur aus 27 Krankenhäusern und verschiedenen Krankenhausgesellschaften, sondern auch mit Vertretern aus den Landesärztekammern und den zuständigen Ministerien. Zur Auswahl stehen in Deutschland sowohl Ausbildungsplätze für junge Mediziner, aber auch Ordinationsübernahmen.
(red)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.