Luxemburg - Trotz Kritik des UNO-Flüchtlingshochkommissariats UNHCR und anderer Flüchtlings-Organisationen an der Asylpraxis in Griechenland hält Innenminister Günter Platter an Abschiebungen in das südosteuropäische Land fest. Österreich habe im ersten Quartal dieses Jahres 13 Asylbewerber nach Griechenland zurück überstellt. Nach der Dublin-II-Verordnung ist grundsätzlich der EU-Staat für das Asylverfahren zuständig, in den Flüchtlinge zuerst einreisen.

Hoher Ansturm

Der griechische Innenminister Prokopios Pavlopoulos sagte am Freitag gegenüber Journalisten, die Einhaltung des Dublin-Abkommens sei für Griechenland eine Verpflichtung. Die Lage in Griechenland sei aber nicht vergleichbar mit Schweden oder anderen skandinavischen Staaten. So habe Griechenland im vergangenen Jahr 112.000 illegale Einwanderer verzeichnet, gegenüber 45.000 im Jahr 2004.

Norwegen hat wegen Mängeln in der griechischen Asylpraxis Transfers von Asylbewerbern suspendiert. In Schweden hat ein Gericht die Rücküberstellung von einem irakischen Flüchtling gestoppt. Auch in Belgien hat ein Richter die Abschiebung eines irakischen Asylbewerbers gestoppt, da Griechenland dem Flüchtling keine faire Prüfung seines Falles garantiere. (APA)