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Lass dich umarmen O Welt! Luca Toni, Bayerns italienische Lebensversicherung, breitet die Schwingen aus.

Foto: Reuters/Dalder
Berlin - Bayern München hat den ersten Schritt zum siebenten Double gemacht. Die Münchner gewannen am Samstagabend im mit 72.954 Zuschauern ausverkauften Berliner Olympiastadion das 65. DFB-Cup-Finale gegen Borussia Dortmund nach Verlängerung mit 2:1 (1:1). Es war der 14. Titel. In der Meisterschaft sieht es ebenso nach einem Triumph der Münchner aus, nach 29 Runden liegt die Elf von Coach Ottmar Hitzfeld bereits zehn Punkte vor dem ersten Verfolger Werder Bremen.

Luca Toni machte einmal mehr den Unterschied aus, der italienische Teamstürmer traf nicht nur zum 1:0 (11.), sondern sorgte auch in der 103. Minute nach einer Podolski-Vorlage für die Entscheidung. Der 30-Jährige schaffte damit den vierten Doppelpack in Serie, zudem erhöhte er seine Torbilanz im Dress der Münchner auf ungeheuerliche 35 Tore in 41 Spielen. Die Dortmunder hatten sich erst in letzter Sekunde in die Verlängerung gerettet, ein Volleyschuss von Kroatiens Teamspieler Mladen Petric wurde von Lucio und Lahm ins eigene Tor abgelenkt (92.).

Im Berliner Olympiastadion schiene die Münchner schnell ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. Toni drückte den Ball nach einer Hereingabe von Ribery, der von Van Bommel mit einem herrlichen 40-Meter-Pass bedient wurde, aus kurzer Distanz Volley über die Linie (11.). Die Dortmunder fanden sich daraufhin etwas besser zurecht, wurden aber vor der Pause nur einmal richtig gefährlich, Tinga kam nach einem Dede-Zuspiel am Fünfer an den Ball, Lucio rettete jedoch in letzter Sekunde (44.).

Nach dem Seitenwechsel kamen die Bayern mit Dampf aus der Kabine, Blaszyczykowski konnte nach einem herrlichen Klose-Kopfball aber in höchster Not auf der Linie klären (53.). Dies schien ein Weckruf für den von Thomas Doll betreuten Bundesliga-Tabellen-13., der sich in seinem vierten Cup-Finale in der Folge etwas mehr zutraute, gewesen zu sein.

Eine gut angetragene Kringe-Flanke lenkte Bayerns Demichelis vor Frei in den Corner (64.). Dazu fiel ein Schuss von Kringe aus aussichtsreicher Distanz zu schwach aus (66.), ein Kopfball des 25-jährigen Aktivposten traf das Außennetz (68.). Auch der Brasilianer Tinga hatte die Chancen auf den Ausgleich, traf den Ball nach einer Rukavina-Flanke im Strafraum aber nicht richtig (73.).

Die Bayern fanden nur wenige Torchancen vor, die waren aber dafür hochkarätig. Ein Knaller von Schweinsteiger aus 20 Metern strich knapp an der Kreuzecke vorbei (67.) und einen Ribery-Schuss nach einem technischen Gustostückerl des Franzosen parierte Goalie Marc Ziegler mit dem Knie, zudem rettete Robert Kovac beim Nachschuss vom für Klose in der 69. Minute eingewechselten Lukas Podolski irgendwie auf der Linie (78.).

In der Schlussphase warfen die Dortmunder nochmals alles nach vorne und wurden für ihren großen Einsatz auch belohnt: Nach einer Dede-Ecke kam der Ball über Petric und Wörns noch einmal zu Petric, dessen seitlicher Volleyschuss von Lucio und Lahm ins eigene Tor abgelenkt wurde (92.). In der Verlängerung ließ einmal mehr Kringe seine Gefährlichkeit aufblitzen, seinen ansatzlosen Linksschuss aus 20 Metern machte aber Kahn mit einer Glanzparade zunichte (100.).

Drei Minuten später sorgte Toni, der nach einem Podolski-Schuss an den Ball kam und ihn irgendwie gegen die Laufrichtung von Ziegler zum 2:1 ins Tor beförderte, für die Entscheidung (103.). Vor allem nach dem Ausschluss von Blaszczykowski (108./Gelb-Rot) war die Gegenwehr der Dortmunder gebrochen, waren die Bayern nicht mehr wirklich gefährdet und die Münchner dem 3:1 näher. Somit darf sich Oliver Kahn nun Rekordcupsieger nennen, sechs Mal hat der abtretende Titan nun schon den Pokal gestemmt. (APA,dpa/red)

DFB-Cup/Finale:
  • Borussia Dortmund - Bayern München 1:2 n.V. (1:1,0:1). Berlin, 74.244 (ausverkauft). Tore: Petric (92.) bzw. Toni (11.,103.)