In Somalia leben bereits mehr als eine Million Menschen in Flüchtlingslagern, rund 700.000 waren allein im vergangenen Jahr aus Mogadischu geflohen. Die angespannte Sicherheitslage erschwere die Versorgung der neuen Flüchtlinge, sagte UNHCR-Sprecherin Catherine Weibel. Anfang April war in der nordsomalischen Provinz Puntland eine 30-jährige Wiener UNHCR-Mitarbeiterin nur knapp dem Tod entkommen. Sie geriet mit ihrem Wagen in einen Hinterhalt und wurde beschossen.
Bedingungen haben sich verschlechtert
UNHCR und das Welternährungsprogramm (WFP) forderten am Freitag in Nairobi mehr internationale Hilfe für die somalischen Flüchtlinge in Kenia. "Die Bedingungen in Somalia haben sich in den vergangenen Monaten furchtbar verschlechtert, und die Menschen, die die Grenze nach Kenia überqueren, sind verzweifelt und brauchen sofortige Unterstützung", sagte Liz Ahua, die UNHCR-Vertreterin in Kenia. In diesem Jahre rechnet UNHCR mit etwa 40.000 neuen Flüchtlingen aus Somalia.
Die Grenze zwischen Somalia und Kenia ist offiziell geschlossen, asylsuchende Somalier erhalten jedoch Einlass nach Kenia. Derzeit kommen jede Woche etwa 1000 somalische Flüchtlinge in das südliche Nachbarland, seit Jahresanfang sind 12.000 Menschen in drei Flüchtlingslagern bei Dadaab im Nordosten Kenias eingetroffen. Die Lager seien völlig überfüllt, hieß es.
Zusätzlicher 3,8 Millionen Dollar
Für die Versorgung der Menschen seien beim UNHCR zusätzliche 3,8 Millionen Dollar (2,44 Mio. Euro) notwendig, sagte Ahua. Das Welternährungsprogramm benötigt angesichts gestiegener Lebensmittelpreise und der zusätzlichen Flüchtlinge rund 13 Millionen Dollar extra. Ohne zusätzliche Finanzmittel sei die Versorgung nicht gesichert, betonte WFP-Landesdirektor Burkard Oberle.