Berlin - Das monatelange Tauziehen um die völlige Kontrolle der früheren Bank-Austria-Mutter HypoVereinsbank (HVB) durch die italienische Unicredit dürfte bald ein Ende finden. Einem Bericht der deutschen Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag" kam das Landgericht München I überraschend zur Einschätzung, dass das von der HVB betriebene Verfahren zur Herausdrängung der Aktionäre (Squeeze Out) rechtlich zulässig sei. Die Zeitung berief sich dabei auf die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).

Ursprünglich sei erwartet worden, dass das Gericht der Argumentation der Aktionärsschützer folge und das Vorhaben ablehne. Richter Helmut Krenek habe zuletzt aber eine andere Meinung vertreten. Das Landgericht werde die Entscheidung am kommenden Donnerstag verkünden.

Mehrere Aktionäre wollen vor dem Gericht das Squeeze Out durch die italienische HVB-Mutter Unicredit verhindern, das mit einer Zwangsabfindung verbunden ist. Den Aktionären ist die Zahlung von 38,26 Euro je HVB-Titel zu wenig. Auch in Österreich bekämpfen Kleinaktionäre ein von Unicredit betriebenes Squeeze Out bei Bank-Austria-Anteilsscheinen. Das Landgericht München gab im Jänner auch zwei Anfechtungsklagen im Zusammenhang mit dem Verkauf der Bank Austria an die Konzernmutter UniCredit statt. Minderheitsaktionäre werfen der HVB vor, die österreichische Bank für einen zu geringen Preis abgegeben zu haben. (APA/Reuters)