Wien - Wird die Lkw-Maut erhöht, zahlen das die Konsumenten, warnte heute die Wirtschaftskammer. Schon bisher seien die Mautkosten 1:1 weitergegeben worden. "Mit seiner Forderung, die Bus- und Lkw-Maut auf 50 Cent anzuheben, verkennt Verkehrsminister Werner Faymann die Realität und verunsichert die Konsumenten und die Wirtschaft", so der Leiter der Abteilung für Verkehrs- und Infrastrukturpolitik in der Wirtschaftskammer, Michael Grubmann, am Montag in einer Aussendung.

Er verweist weiters darauf, dass eine Mauterhöhung derzeit nicht durch EU-Recht gedeckt sei. Allerdings arbeitet die EU an einer neuen Wegekostenrichtlinie, die auch externe Kosten wie Unfälle und Staus miteinrechnet. Dann könnte die Maut nach Einschätzung des Spediteurs-Verbandes noch viel teurer werden als derzeit von Faymann angedacht. Der Verkehrsminister hatte vor wenigen Tagen über eine Mauthöhe von 50 Cent je Kilometer nachgedacht, was rund einer Verdopplung der derzeitigen Mautpreise gleich kommt.

Die Arbeiterkammer sprach sich heute für eine Anhebung der Lkw-Maut aus. Außerdem unterstützt sie die Forderung des VCÖ nach einer Alpentransitbörse. "Auf EU-Ebene muss eine Transit-Börse den Lkw-Verkehr regeln. Österreich hat aber auch kurzfristig Handlungsmöglichkeiten, beispielsweise durch strengere Handhabung bestehender Lkw-Vorschriften", so der Verkehrsexperte der Arbeiterkammer, Franz Greil. Laut einer AK-Studie macht der Lkw-Transit bereits rund 40 Prozent des grenzüberschreitenden Verkehrs aus. (APA)