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Illustration des älteren "Schwestersatelliten" "Giove-A"

Foto: AP Photo/ESA, P. Carril
Wien - Eine russische Trägerrakete hat am Sonntag in der Früh einen zweiten Testsatelliten für das europäische Galileo-System in eine Erdumlaufbahn gebracht. Der 530 Kilogramm schwere GIOVE-B sei in 23.000 Kilometer Höhe erfolgreich in die vorgesehene Umlaufbahn ausgesetzt worden, meldete die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass. GIOVE-A war bereits am 28. Mai 2005 von einer russischen Sojus-Trägerrakete in eine Umlaufbahn gebracht worden.

Atomuhr mit an Bord

Mit an Bord des Satelliten ist auch eine höchstgenaue Atomuhr, basierend auf dem Prinzip eines Masers (Microwave Amplification by Stimulated Emission of Radiation), wie sie laut Austrian Aerospace bisher noch nie im Weltraum eingesetzt worden ist. Das Wiener Weltraumtechnik-Unternehmen hat die Elektronik zur Erzeugung der Navigationssignale, der Hauptaufgabe des Satelliten, entwickelt und geliefert, der Auftragswert belief sich auf rund 2,5 Millionen Euro.

Der weitere Fahrplan

An die beiden "Giove"-Testsatelliten schließt die so genannte IOV-Phase (In-Orbit Verification) an, vier Satelliten, die voraussichtlich 2010 starten sollen und bereits Teil des 30 Satelliten umfassenden Gesamtsystems sind. Für diese arbeitet Austrian Aerospace nicht nur an den Generatoren der Navigationssignale, sondern auch an der Schnittstellenelektronik des Zentralcomputers, der Thermalisolation sowie an der mechanischen Boden- und Testausrüstung. Die Ausschreibung für den großen Rest des Systems - bis 2013 will die EU 3,4 Milliarden Euro in "Galileo" stecken - soll noch vor der Sommerpause erfolgen. (APA)