Eisenstadt - Der Vorstand der WiBAG (Wirtschaftsservice Burgenland AG) hat die Geschäftsführung des Tochterunternehmens FMB Facility Management Burgenland GmbH fristlos entlassen. Auslöser sei ein nicht genehmigtes Zinstauschgeschäft auf Euro/US-Dollar Basis gewesen, teilte die WiBAG heute, Mittwoch, in einer Aussendung mit. Die FMB ist Betreiberin der sechs burgenländischen Technologiezentren.

Die WiBAG-Vorstände Peter Schmitl und Franz Kast betonten, dass sich die FMB "ehebaldigst aus dem Zinstauschgeschäft zurückzieht", obwohl daraus bisher "keinerlei Verluste" zu verzeichnen waren. "Wir gehen davon aus, dass das in zwei bis drei Monaten möglich ist", so Schmitl zur APA. Bis zur Bestellung einer neuen Geschäftsführung wird die FMB interimsmäßig von Schmitl und Prokurist Günter-Michael Maier geführt. Die Position werde ordnungsgemäß ausgeschrieben.

Risikogeschäfte

"Wir werden uns aus dem Geschäft zurückziehen, weil es sich um Risikogeschäfte handelt und es Verluste geben kann, das hängt von der Entwicklung des Dollarkurses ab", so der Vorstand. Bisher habe es kein Minus gegeben, es seien sogar leichte Gewinne eingefahren worden. Über die nicht genehmigten Geschäfte wurde die WiBAG von der FMB-Geschäftsführung, Ernst Gassner und Peter Scheich, informiert. Sie wurden fristlos entlassen.

Der WiBAG-Vorstand habe inzwischen auch den Burgenländischen Landesrechnungshof über die Zinstauschgeschäfte informiert und um eine "Initiativprüfung" ersucht. "Der Rechnungshof wird prüfen, wir haben soeben Gespräche geführt. Mögliche Verfehlungen sollen ans Tageslicht gebracht werden", erklärte Schmitl.

Grüne fordern Stopp der Spekulationen

Die Grünen fordern von der Landesregierung "verantwortungslose Spekulationen mit Steuergeld zu stoppen". Auch die FPÖ begrüßt die Entlassung des Managements und die Prüfung durch den Landesrechnungshof.

"Wie konnte es zu diesem völlig verantwortungslosen Umgang mit öffentlichen Geldern kommen? Wo ist die Kontrolle geblieben? Es ist eine Zumutung dem braven Steuerzahler gegenüber", erklärte der Wirtschaftssprecher der Grünen, Josko Vlasich, in einer Aussendung. Er lehne Spekulationen mit öffentlichen Geldern strikt ab. (APA)