Wien - Dass Vizekanzler und Verkehrsminister Wilhelm Molterer (V) das Thema Bahnprivatisierung wieder aufgekocht hat, stößt der SPÖ sauer auf. "Aus Schaden nichts gelernt", meinte heute der SPÖ-Europaabgeordnete Jörg Leichtfried. Er verwies auf die negativen Erfahrungen, die EU-Staaten mit Privatisierungsschritten im Bahnsektor gemacht hätten und die nun teilweise bereits zurückrudern würden. "Allen voran ist Großbritannien ein abschreckendes Beispiel, wo sich die verheerende Situation der privatisierten Eisenbahnen für die Steuerzahler im Jahr mit fünf Milliarden Pfund (6,22 Mrd. Euro) zu Buche schlägt. Auch die konfliktreiche Situation in Deutschland sei als Warnung empfohlen", so Leichtfried. Demnach gingen Liberalisierungs- und Privatisierungsschritte mit einem Anstieg der Preise sowie Verschlechterungen beim Angebot und der Sicherheit einher. Auch die Situation der Bediensteten habe sich verschlechtert. Vielfältige Erfahrungen würden belegen, dass große Unternehmen ausschließlich rentable Strecken für sich beanspruchen. Für den Erhalt anderer Abschnitte müsse die öffentliche Hand aufkommen. (APA)