Graz - Ein neuartiger Generator macht neuerdings die genaue Beobachtung der Entstehung kleinster nanostrukturierter Aerosole möglich. Die Apparatur wurde am Grazer Institut für Biophysik und Nanosystemforschung (IBN) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften entwickelt und in der Röntgenkleinwinkel-Messstation des IBN an der Triestiner Synchrotonstrahlungsquelle "Elettra" erprobt.

Nanopartikel bieten unter anderem hoch belasteten Oberflächen Schutz vor Korrosion oder Verkratzen oder können auch deren Eigenschaften hinsichtlich Wasserabstoßung beeinflussen. Zur Herstellung solcher Nanopartikel haben sich fünf Verfahren durchgesetzt. Zum einen die chemische Herstellung in Lösungen (z. B. Sol-Gel-Methode), die Lithografie, die Herstellung durch selbst organisiertes Wachstum auf Oberflächen, die Herstellung im Plasma und die Herstellung durch gezielte Nukleation von Molekülen aus der Gasphase (Aerosolprozess).

Im Gegensatz zu den zahlreichen herkömmlichen Geräten zur Aerosol-Herstellung kann mit der neuen Apparatur erstmals direkt die Reaktion der Nanopartikel mit ihrer Umgebung online mittels der Methode der Kleinwinkelstreuung mitverfolgt werden. "Bisher war das nicht möglich, da die Konzentration der Nanopartikel in der Gasphase zu gering war", erklärte IBN-Forscher Heinz Amenitsch.

Erhöhter Partikelausstoß

Der von seinem Forscherteam entwickelte neuartige Generator beseitige dieses Hindernis, indem er einen erhöhten Partikelausstoß ermöglicht, wodurch die Aerosole nun bereits während und nicht erst nach ihrer Produktion gemessen werden können.

Der neue Aerosol-Generator wurde im Zuge der EU-Design-Studie "SAXIER" entwickelt, in der die führenden SAXS-Zentren (Small-Angle X-ray Scattering, Kleinwinkelstreuung) kooperieren. Den Beweis, dass ihre Methode funktioniert, traten die IBN-Forscher in der Röntgenkleinwinkel-Messstation des IBN an der Synchrotronstrahlungsquelle "Elettra" in Triest anhand von nanostrukturierten Silikat-Nanopartikeln an. (APA/red)