Tegucigalpa - In Honduras sind am Donnerstag die
Gewerkschaftsführerin Altagracia Fuentes und zwei Begleiter der
60-jährigen ermordet worden. Wie die Polizei weiter mitteilte, ereignete sich
der Anschlag in der Stadt El Progreso 280 Kilometer nördlich der
Hauptstadt Tegucigalpa. Fuentes wurde dem Bericht zufolge von sechs
Bewaffneten in ihrem Auto überfallen und erschossen.
Vorbereitungen zum 1. Mai
Fuentes war Generalsekretärin der ältesten und mächtigsten
Gewerkschaft Honduras, der Föderation der Arbeiter von Honduras
(CTH). Fuentes war zum Zeitpunkt des Mordanschlags auf dem Weg in die
Stadt San Pedro Sula, um dort Kundgebungen zum 1. Mai vorzubereiten.
Ein Sprecher der Polizei sagte, das Attentat sei genauestens geplant
worden. "Die Täter erschossen ihre Opfer an einem dunklen und
verlassenen Ort und setzten Scheinwerfer ein", sagte Hector Mejia vom
Sicherheitsministerium. Raub wird als Motiv ausgeschlossen, da
Fuentes noch umgerechnet 2.500 Euro bei sich hatte.
Mitte April hatten sich die Gewerkschaften zusammengeschlossen und
wegen der hohen Preise für Grundnahrungsmittel in einer großen
Demonstration gegen die Regierung des liberal-konservativen
Präsidenten Manuel Zelaya protestiert. Der Gewerkschaftsverband
Federación de Sindicatos de Trabajadores de Honduras (Fesitradeh)
vertritt die Interessen von 300.000 Mitgliedern. (APA/dpa/AP)