Der Feuerwehrausrüster exportiert tüchtig ins Ausland.

Foto: Rosenbauer
Wien/Leonding - Der Feuerwehrausrüster Rosenbauer platzt am Stammsitz Leonding in Oberösterreich aus allen Nähten und plant den Bau einer zusätzlichen Halle. Noch im Sommer soll damit begonnen werden, sagte der Chef und Miteigentümer des Unternehmens, Julian Wagner, bei der Bilanzpräsentation am Freitag. 4,5 Mio. Euro stünden dafür bereit.

Mit der neuen Halle hofft man, die Fertigungskapazität von derzeit 700 bis 800 Feuerwehrfahrzeugen pro Jahr um 100 bis 150 aufstocken zu können. Angesichts der anhaltend starken Nachfrage sei dies ein unbedingtes Muss, sagte Wagner. Auch die Zahl der Mitarbeiter werde steigen, wenn auch nicht im Verhältnis 1:1. Wagner: "Wir machen den Ausbau auch, um insgesamt mehr Luft zu bekommen."

Auch in USA wird investiert

Die letzte größere Erweiterung in Leonding hat Rosenbauer im Jahr 2006 durchgeführt. In Summe wurden damals 11,2 Mio. Euro investiert, ein nicht unbeträchtlicher Teil davon in Leonding. Auch heuer seien Gesamtinvestitionen in dieser Höhe vorgesehen. Neben Oberösterreich sind Erweiterungsinvestitionen in Neidling (NÖ) inklusive einer neuen Lackieranlage geplant. Auch in die drei US-Standorte soll Geld fließen.

Rosenbauer, in Europa klare Nummer eins unter den Feuerwehrausrüstern und weltweit hinter dem US-Konzern Oshkosh Pierce die Nummer zwei, will wegen der anhaltenden Dollarschwäche künftig verstärkt aus den USA liefern. Europa komme wegen komplett anderer Normen als Zielmarkt nicht infrage, sehr wohl aber USA-affine Regionen wie Naher Osten, Zentralasien oder Südamerika.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Rosenbauer verdient wie noch nie. Der Umsatz kletterte um 15 Prozent auf 426,1 Mio. Euro, der Gewinn (Ebit) um 23 Prozent auf 30,8 Mio. Euro. Die Dividende soll mit 70 Cent je Aktie auf Vorjahresniveau bleiben.

Rekordauftragsstand

Der Rekordauftragsstand von 375,4 Mio. Euro per Ende 2007 sei "eine solide Basis für das laufende Jahr", sagte Wagner. Um wie viel sich das Ergebnis heuer verbessern werde, wollte der Unternehmenschef nicht prognostizieren. Klar sei: "Es wird auf alle Fälle mehr."

Wagner ließ keinen Zweifel daran, dass Rosenbauer mehrheitlich in Familienbesitz bleiben werde. Die von verschiedenen Familienzweigen gehaltenen insgesamt 51 Prozent der Aktien sind in der Rosenbauer Beteiligungsverwaltung GmbH gebündelt. "Damit ist die Mehrheit gesichert," sagte Wagner. Fünf Prozent der Aktien hält ein institutioneller Investor aus der Schweiz, 44 Prozent der Wertpapiere sind breit gestreut. (stro, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 26./27.4.2008)