Wohlmeinende könnten sagen: Ja, das ist ihm halt passiert - wieder einmal: Erst im März, kurz vor der Niederösterreich-Wahl, wollte er doch plötzlich "graduelle Unterschiede" zwischen FPÖ und BZÖ erkennen. Grün-Orange Annäherung? Ein Missverständnis. Selbstverständlich.
In der eigenen Partei reagiert man irritiert. Warum Van der Bellen den Schwarzen jetzt schmeichelt, weiß wohl nur er. Strategisch geplant scheint das nicht gewesen zu sein. Die nächste Bundeswahl steht ja (noch) nicht an. Und wo sind die Übereinstimmungen? Bei der Integration ebenso wenig wie bei der Homo-Ehe. In der Frage der Studiengebühren? Kaum. Kommende Woche reden die Grünen auf ihrem Bundeskongress über Verteilungsgerechtigkeit. Angesichts der Aussagen ihres Chefs erstaunt es wenig, dass aus dem dazugehörigen Leitantrag ein Geheimnis gemacht wird.