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Foto: REUTERS/Handout
London - Terry Pratchett, Autor von ebenso witzigen wie geistreichen Fantasy-Satiren, fühlt sich inmitten seiner Fans zu Hause. Sie erkennen ihn sofort an seinem schwarzen Filzhut und dem schwarzen Mantel, und er nimmt sich viel Zeit für Signierstunden und gelegentliche Restaurantbesuche in London. Pratchett wurde vor allem mit seinen "Scheibenwelt"-Romanen weltweit bekannt: Die Geschichten der Fantasy-Satire spielen auf einem flachen Planeten, der sich auf dem Rücken von vier gigantischen Elefanten durch das Weltall bewegt, die wiederum auf dem Rücken einer Riesenschildkröte stehen.

Pratchett, am 28. April 1948 im englischen Beaconsfield geboren, war als Kind eine Leseratte und begann bereits im Alter von elf Jahren mit dem Schreiben von Fantasygeschichten. Mit 13 Jahren veröffentlichte er sein erstes Werk, eine Kurzgeschichte. Nach der Schule wurde er zunächst Journalist bei einer Lokalzeitung, danach Pressesprecher eines Strombetriebes. Er schrieb weiter seine "Scheibenwelt"-Geschichten und als 1987 klar war, dass er von den Büchern leben konnte, gab er seinen Job auf. Bisher sind mehr als 30 Werke in dieser Reihe erschienen und Pratchetts Bücher erscheinen regelmäßig auf den Bestseller-Listen verschiedener Länder.

Der "Alzheimer-Krieger"

In den vergangenen Monaten machte er in der britischen Presse als "Alzheimer-Krieger" Schlagzeilen: Pratchett hatte im Dezember 2007 bekanntgegeben, dass er an einer sehr seltenen Form der Gehirn- Erkrankung leidet. Seitdem setzt er sich für die Erforschung von Demenzerkrankungen ein und spendete zu diesem Zweck umgerechnet 650.000 Euro.

Der Engländer spricht in Zeitungsinterviews offen und ergreifend über die Krankheit, mit der er täglich zu kämpfen habe. Er hat seinen Führerschein abgegeben und jeden Tag müssen sich seine steifen Finger die Tastatur seines Computers neu erarbeiten. Das hält ihn jedoch nicht vom Schreiben ab, er habe immer ein Buch in Arbeit, sagte er der "Times" in einem Interview.

Pratchett ist seit fast 40 Jahren mit seiner Frau Lyn verheiratet, die sich um die Finanzen kümmert. Das Ehepaar lebt in Wiltshire im Südwesten Englands, mit vielen Katzen und "verwöhnten Hühnern". Die Hühner dürften in ihren Nestern einen natürlichen Tod sterben, und einen solchen Abgang wünsche er auch für sich selbst, sagte Pratchett vor kurzem am Rande der Jahreskonferenz der Organisation Alzheimer Research Trust in Bristol. (APA/dpa/red)