Baden - Die von der US-Kreditkrise arg gebeutelte Schweizer Großbank UBS will laut einem Zeitungsbericht rund 8000 Stellen abbauen. Dies werde am 6. Mai bei der Präsentation der Geschäftszahlen für das erste Quartal 2008 bekanntgegeben, schreibt die in Baden nordwestlich von Zürich erscheinende Zeitung "Sonntag". Mit 3000 Stellen seien zunächst Bankenplätze in den USA und in Westeuropa betroffen.

Beschlossen sei aber auch ein weiterer Abbau von 5.000 Stellen. Diese Welle sei für die Zeit nach den Sommerferien geplant und solle vor allem die Mitarbeiter in der Verwaltung treffen, schreibt die Zeitung.

Ein UBS-Sprecher bestätigte die Zahlen nicht, sagte aber, dass es etwa bei der Investmentbank Kapazitätsanpassungen geben werde und durch Nichtbesetzung freiwerdender Stellen in einem Jahr weniger Leute beschäftigt würden als derzeit. Die zusammen rund 8.000 Stellen entsprechen knapp zehn Prozent des Personalbestandes Ende 2007.

6,2 Milliarden Euro Abschreibungen

Mit diesen Maßnahmen habe die Bank die Kreditkrise keinesfalls überwunden, schreibt die Zeitung weiter. Während sich die neue Bankführung unter dem ehemaligen Hausjuristen Peter Kurer bei der jüngsten Generalversammlung vergangene Woche noch in Durchhalteparolen geübt habe, redeten UBS-Insider bereits jetzt von einem weiteren Abschreibungsbetrag von gegen zehn Milliarden Franken (fast 6,2 Mrd Euro). Dies würde den Gesamtabschreibungsbedarf auf 50 Milliarden Franken hochschrauben. Der Quartalsverlust dürfte etwa 12 Milliarden Franken betragen.

Die Zeitung berichtet auch, dass die Deutsche Bank der UBS "einen schönen Teil ihres Engagements im US-Hypothekenmarkt angehängt" habe. Dabei handele es sich um die sogenannten "alt A"-Papiere, US- Baukredite mittlerer Qualität, an denen die UBS zuletzt 27 Milliarden ausgewiesen habe. Während die Deutsche Bank jetzt Geld für Zukäufe habe, brauche die UBS ihr Kapital für Abschreibungen, berichtet der "Sonntag". (APA/dpa)