Die Auswahl der Kinder, welche in der oberen Wohnung
leben durften, und welche im Keller einsperrt wurden, dürfte davon
abhängig gewesen sein, in welchem Gesundheitszustand sich die Kleinen
befanden und ob sie "Schreikinder" waren. Das sagte Chefinspektor
Leopold Etz vom Landeskriminalamt Niederösterreich. "Sie
müssen aber verstehen, dass wir noch nicht alle Details haben. In den
drei bis vier Stunden der Einvernahme konnten wir nicht 24 Jahre
Geschichte abfragen", sagte Etz.
"Fakt ist, dass die 42-jährige Elisabeth mit ihrem Vater ins
Spital gekommen ist. Dort wurden dann beide zur Abklärung
mitgenommen", sagte der Chefinspektor. Gerüchte, wonach ein
Mitarbeiter des Spitals auf die beiden aufmerksam wurde, wollte Etz
nicht bestätigen.
DNA-Abnahme erst am Sonntag oder Montag
Auch dass dem Verdächtigen bereits am Donnerstag und damit vor der
Festnahme eine DNA-Probe entnommen worden war - wie in Medien
kolportiert - stimmt laut Etz nicht. Zu diesem Zeitpunkt sei der
73-Jährige dazu nicht bereit gewesen, sagte der Kriminalist. Die
Probe sei erst am Sonntag oder Montag - genauere Angaben konnte Etz
nicht machen - im Zuge der Einvernahmen genommen worden.
Auch ob Josef F. für längere Zeit auf Urlaub war - er soll sich
wochenlang in Thailand aufgehalten und die Familie im Keller
alleingelassen haben -, konnte am Dienstag vorerst nicht bestätigt
werden. "Das weiß ich nicht, wir konzentrieren uns derzeit primär auf
die kriminellen Machenschaften. Da es zur Zeit keine Befragung gibt,
können wird bestimmte Dinge nicht abklären", sagte Etz. (APA)