Zürich - Der Transport-und Logistikkonzern Panalpina zahlt weiterhin für die Korruptionsprobleme in Nigeria, mit denen der Schweizer Konzern seit dem Herbst des letzten Jahres zu tun hat. Im ersten Quartal fiel in diesem Zusammenhang mit 20,6 Mio. Franken (12,7 Mio. Euro) wieder eine fast so hohe Gewinnbelastung an wie im Jahr 2007 und der Quartalsgewinn sank, wie der Konzern bereits im Voraus gewarnt hatte, um 40 Prozent auf 32,2 Mio. Franken.

Die Kosten, die auch die Aufgabe eines Teils des lukrativen Geschäftes mit Ölförderfirmen einschließen, sollen aber die für das ganze Jahr projektierte Summe von 60 bis 80 Mio. Franken nicht überschreiten, wie der Konzern am Dienstag mitteilte.

Panalpina waren Verstöße gegen den amerikanischen Foreign Corrupt Practices Act (FCPA) vorgeworfen worden und der Konzern ließ umfangreiche und teure Nachprüfungen durchführen. Im zweiten Halbjahr sollten der Ausstieg aus gewissen Verträgen und die Veränderungen im weltweiten Panalpina-Netzwerk dann abgeschlossen sein.

Mit dem Quartalsumsatz zeigte sich Konzernchefin Monika Ribar zufrieden, auch wenn sie die frühen Ostern als Belastungsfaktor anführte. Der Umsatz stieg um 9,2 Prozent auf 2,1 Mrd. sFr. Wegen der hohen Treibstoffpreise beobachtet der Konzern eine teilweise Verlagerung von der Luft- auf die Seefracht.

Personal-Rochaden

An der Spitze des Basler Konzerns kehrt immer noch keine Ruhe ein. Nachdem fast die gesamte Konzernleitung erneuert wurde, was der Panalpina-Aktie nicht gerade guttat, geht nun Chief Operating Officer Jörg Eggenberger "in gegenseitigem Einverständnis". An seine Stelle tritt der bisherige Nordamerika-Chef Karl Weyeneth.

Der erneute Personalwechsel und zu dem noch weitere Umbauten im Management überschatten das Ergebnis, urteilten die Analysten der Zürcher Kantonalbank und Helvea. Für den Broker Helvea ist Kühne+Nagel im Logistiksektor ein attraktivere Anlage.

Die Panalpina-Aktien, die seit März deutliche Kursverluste verzeichnete, tendierte bis gegen Mittag in einem tieferen Marktumfeld 0,4 Prozent höher bei 127,40 sFr. (APA/Reuters)