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Sachschaden entstand bei einer dritten Explosion in einem Gewerbegebiet in Arrigorriaga in der Nähe von Bilbao.

Foto: REUTERS/Vincent West
Madrid - Wenige Stunden nach der Verhaftung einer Bürgermeisterin wegen des Verdachts der Unterstützung der Terrororganisation ETA sind im spanischen Baskenland (Euskadi) in der Nacht zum Donnerstag drei Bomben explodiert. Nach ersten Angaben der Behörden wurde niemand verletzt.

Zwei Sprengkörper seien kurz nach Mitternacht fast zeitgleich in San Sebastián auf einem Parkplatz detoniert. Hier sei im Namen der ETA vor dem Attentat gewarnt worden. Die Bomben hätte kaum Schäden angerichtet, hieß es in spanischen Medienberichten am frühen Donnerstagmorgen.

Eine dritte Explosion in einem Gewerbegebiet in Arrigorriaga in der Nähe von Bilbao habe ein Gebäude des Arbeitsministeriums getroffen. Hier habe es Sachschäden gegeben. Niemand habe sich zunächst zu dem Attentat bekannt. Es habe auch keine telefonische Warnung gegeben.

Untersuchungshaft für Bürgermeisterin

Die Bürgermeisterin der Kleinstadt Mondragon bei San Sebastián, Inocencia Galparsoro, wurde am Mittwoch auf Anordnung des Ermittlungsrichters Baltasar Garzón in Untersuchungshaft genommen. Nach Ansicht des Richters bestand der dringende Verdacht, dass die Bürgermeisterin die separatistische ETA unterstützt habe.

Außerdem soll sie gegen das einstweilige Verbot ihrer Partei ANV (Nationalistische Baskische Aktion) verstoßen haben. Mit dem Erlass eines Haftbefehls gegen die Bürgermeisterin folgte der Richter einem Antrag der Staatsanwaltschaft und eines Verbandes der Terror-Opfer. In Mondragón war am 7. März, zwei Tage vor der Parlamentswahl in Spanien, ein Kommunalpolitiker der Sozialisten von der ETA kaltblütig erschossen worden. Die Bürgermeisterin weigerte sich beharrlich, den Mord zu verurteilen.

Spaniens Regierungschef Jose Luis Rodriguez Zapatero hatte nach seiner Wiederwahl im März den Kampf gegen die ETA als einen der Schwerpunkte seiner zweiten Amtszeit genannt. Während der ersten Legislaturperiode des Sozialisten waren Friedensgespräche der Regierung mit der ETA gescheitert. Die Untergrundorganisation kämpft seit fast 40 Jahren gewaltsam für die Unabhängigkeit des im Norden Spaniens gelegenen Baskenlandes. (APA/dpa)