Zwei Sprengkörper seien kurz nach Mitternacht fast zeitgleich in San Sebastián auf einem Parkplatz detoniert. Hier sei im Namen der ETA vor dem Attentat gewarnt worden. Die Bomben hätte kaum Schäden angerichtet, hieß es in spanischen Medienberichten am frühen Donnerstagmorgen.
Eine dritte Explosion in einem Gewerbegebiet in Arrigorriaga in der Nähe von Bilbao habe ein Gebäude des Arbeitsministeriums getroffen. Hier habe es Sachschäden gegeben. Niemand habe sich zunächst zu dem Attentat bekannt. Es habe auch keine telefonische Warnung gegeben.
Untersuchungshaft für Bürgermeisterin
Die Bürgermeisterin der Kleinstadt Mondragon bei San Sebastián, Inocencia Galparsoro, wurde am Mittwoch auf Anordnung des Ermittlungsrichters Baltasar Garzón in Untersuchungshaft genommen. Nach Ansicht des Richters bestand der dringende Verdacht, dass die Bürgermeisterin die separatistische ETA unterstützt habe.
Außerdem soll sie gegen das einstweilige Verbot ihrer Partei ANV (Nationalistische Baskische Aktion) verstoßen haben. Mit dem Erlass eines Haftbefehls gegen die Bürgermeisterin folgte der Richter einem Antrag der Staatsanwaltschaft und eines Verbandes der Terror-Opfer. In Mondragón war am 7. März, zwei Tage vor der Parlamentswahl in Spanien, ein Kommunalpolitiker der Sozialisten von der ETA kaltblütig erschossen worden. Die Bürgermeisterin weigerte sich beharrlich, den Mord zu verurteilen.