New York - Der Nachrichten- und Informationsanbieter Thomson Reuters hat im ersten Quartalsbericht nach seinem Zusammenschluss kräftige Gewinn- und Umsatzsteigerungen ausgewiesen. Der um Sondereffekte bereinigte operative Pro-forma-Gewinn wuchs den Angaben vom Donnerstag zufolge auf 579 Mio. Dollar (373 Mio. Euro). Dies waren um 37 Prozent mehr, als vor einem Jahr, angenommen Thomson und Reuters wären dann bereits zusammengeschlossen gewesen. Beim Pro-forma-Umsatz betrug die Steigerung zwölf Prozent auf 3,3 Mrd. Dollar (2,12 Mrd. Euro).

Für das Gesamtjahr erwartet Thomson Reuters ein Pro-forma-Umsatzwachstum von sechs bis acht Prozent und eine Gewinnmarge zwischen 19 und 21 Prozent. Der Aktienkurs zog nach Vorlage der Zahlen in London um bis zu 5,9 Prozent an. Das Papier ist auch in New York und Toronto notiert.

Der Konzern zeigte sich überzeugt, bei der künftigen Geschäftsentwicklung von seiner breiteren Produktpalette infolge der Fusion profitieren zu können. Die Ergebnisse sowie der Ausblick zeigten, wie robust das kürzlich zusammengeführte Geschäft des Konzerns sei, sagte Vorstandschef Tom Glocer. "Thomson Reuters ist extrem gut positioniert, um aus der zunehmenden Nachfrage von Unternehmen und Experten weltweit nach intelligenten Informationen Nutzen zu ziehen."

Der kanadische Medienkonzern Thomson hatte den britischen Nachrichten- und Finanzdatenanbieter Reuters am 17. April für umgerechnet gut zehn Milliarden Euro übernommen. Das fusionierte Unternehmen sieht sich als weltweite Nummer eins der Branche und damit in Konkurrenz zu Informationsdienstleistern wie dem US-Anbieter Bloomberg, aber auch zu Konzernen wie Google und Microsoft.

Thomson Reuters verkauft seine Nachrichten und Finanzdaten an Banken, Fonds-Gesellschaften, professionelle Investoren, Unternehmen und Medien. Zudem bringt Thomson verschiedene Informationsdienste für die Bereiche Recht, Wissenschaft und Gesundheit in den Zusammenschluss ein.

Im Geschäftsbereich Märkte, zu dem die Nachrichtenangebote sowie die Finanzdaten von Thomson und Reuters gehören, stieg der operative Gewinn um 69 Prozent auf 353 Mio. Dollar. Bei den professionellen Informationsdiensten betrug der Anstieg sechs Prozent auf 299 Mio. Dollar. (APA/Reuters)