Auf dem Denkmal befinden sich neben dem Relief Stalins auch Darstellungen der beiden ersten tschechoslowakischen Staatspräsidenten Tomas Garrigue Masaryk (1918 - 1935) und Edvard Benes (1935 - 1938 und 1945 - 1948). In der jetzigen Form besteht das Denkmal im Zentrum der Gemeinde seit 1947. Bereits Anfang der 90er Jahre war über eine mögliche Beseitigung des Stalin-Reliefs diskutiert worden. Allerdings war man damals der Auffassung, wenn die Gesichter von Masaryk und Benes in der kommunistischen Ära "überlebt" hätten, müsste auch das Gesicht Stalins nach dem Fall des Kommunismus "nicht unbedingt stören".
Zeit
Tschechische Gemeinde stimmt für Stalin-Relief
Denkmal erinnert an gefallene Soldaten des Ersten und Zweiten Weltkriegs
Prag - Die Bürger der tschechischen Gemeinde Studenec haben in einem örtlichen Referendum beschlossen, dass ein Relief des früheren sowjetischen Diktators Josef Stalin auf dem Denkmal in der südmährischen Gemeinde für die gefallenen Soldaten des Ersten und Zweiten Weltkriegs verbleiben soll. Drei Viertel der 227 Teilnehmer der Abstimmung sprachen sich für den Verbleib aus. Die Beteiligung an der Volksbefragung lag bei 51 Prozent, berichteten Zeitungen.
Neue Zweifel waren im vergangenen Jahr aufgetaucht, als Studenec den Titel "Gemeinde des Jahres" gewann. Die Vertreter der Koalitionsparteien in der Kreisführung empfahlen der Gemeinde, die Beseitigung des umstrittenen Reliefs zu erwägen. Die Ratsherren von Studenec stellten nun nach dem Referendum in Aussicht, dass künftig eine Erklärungstafel bei dem Denkmal platziert werden könnte, auf der deren Entstehung beschrieben wird. (APA)