San Francisco - US-Behörden haben den diesjährigen Lachsfang an der amerikanischen Westküste wegen einer Bedrohung der Fischbestände dort verboten. Es sei das erste derartige Fangverbot seit Beginn der kommerziellen Fischerei vor 160 Jahren, berichtete die Zeitung "San Francisco Chronicle" am Freitag. US-Handelsminister Carlos Gutierrez sprach von einer "Fischerei-Katastrophe" und sicherte den betroffenen Fischern Hilfe zu.

Das Fangverbot in Kalifornien und Oregon betrifft den in der pazifischen Region verbreiteten Chinook- oder Königslachs. Die Fischsaison geht von Anfang Mai bis Ende Oktober.

Gesunkene Zahl

Hunderttausende Lachse kehren üblicherweise im Herbst zum Laichen in den Sacramento River zurück. Heuer rechnen Wissenschaftler mit weniger als 60.000 Tieren, die den Fluss aufwärts schwimmen. Bereits im vergangenen Herbst war die Population mit rund 90.000 Wildlachsen bedrohlich abgesunken.

Die Gründe für die plötzliche, massive Verringerung der Fischbestände sind nicht bekannt. Wissenschaftler der US-Klimabehörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) vermuten, dass eine Veränderung der Wassertemperaturen und des Nährstoffangebots im Pazifik die Entwicklung der jungen Lachsen beeinträchtigt. (APA/dpa)