Ob man wegen des Erfolges das Stadtfest auch bei der 26. Auflage im Jahr 2009 dreitägig gestalten werde, hänge hauptsächlich von der Finanzierbarkeit ab. "Das bleibt noch offen", so Walter. Jedenfalls habe sich der Heldenplatz als neuer Ort für die Hauptbühne bewährt.
Während diese am Sonntag bereits wieder abgebaut wurde, fanden sich am benachbarten Michaelerplatz noch bei einer Klassikmatinee ein Kammermusikensemble und Linzer Studierende mit Belcanto-Arien von Puccini, Verdi und Rossini. Bei den Podesten am Graben spielten unter dem Titel "Jazz Brunch" zwei Combos geruhsame Sonntagsmusik. Diese konnte auch noch bei strahlendem Sonnenschein von der Picknick-Wiese vor der Peterskirche genossen werden, die dank Rollrasens zur temporären Grasfläche mutierte.
"Perspektivenlifte"
Hoch hinaus ging es weiterhin mit den drei "Perspektivenliften" an Graben, Stephansplatz und am Kohlmarkt, die Schwindelfreie auf 20 Metern Höhe entführten. Für die kleinsten Festbesucher boten dagegen Kinderwelt und -bühne im Inneren Burghof noch bis Sonntagnachmittag Programm.
Zum Abschluss gehörte ebenso der fünftägige Steffl-Kirtag vor dem Dom. Eingebettet in das Stadtfest waren hier täglich von 10.00 bis 22.00 Uhr ein Nostalgie-Ringelspiel und zahlreiche Gastrostände im Einsatz. Beendet wurde jeder Kirtag um 21.55 Uhr mit dem Geläut der 200 Jahre alten "Bieringerin", die früher als "Bierglocke" die Sperrstunde der Bierstuben im Umkreis ankündigte. Zuvor lud die Dompfarre aber am Sonntag noch 150 Bedürftige zum "Festmahl für den Nächsten". Im Stephansdom selbst wurde zum Gottesdienst Joseph Haydns "Missa solemnis in C" gegeben, nachdem am Vorabend Mozarts Krönungsmesse erklungen war.
Stargast Nena
Ebenfalls sein Publikum hatte am Vormittag der einstige VP-Wien-Kultursprecher Andreas Salcher mit einer Lesung aus seinem Werk "Der talentierte Schüler und seine Feinde" im alten Rathaus gefunden. Dieser Programmpunkt reihte sich in das Festmotto "Wien erforschen". In dessen Rahmen fanden sich auch 100 Vorschläge von Wienern auf Schautafeln auf der Freyung - mit Vorschlägen wie dem Ersetzen aller Büsche durch Bäume, um den Ratten den Lebensraum zu nehmen.