Spekulationen
Seit Mitte April wird immer wieder über eine Übernahme von Sprint Nextel spekuliert. Hintergrund ist der massive Einbruch der Aktie, deren Wert sich innerhalb eines Jahres um zwei Drittel reduzierte. Von ihrem Tiefststand im März konnte sich der Kurs mittlerweile etwas erholen. Neben der Telekom wurden bereits der Konkurrent Verizon Wireless und der mexikanische Milliardär Carlos Slim als mögliche Interessenten genannt.
Optionen
Dem Bericht zufolge analysieren Telekom-Manager zurzeit diverse Optionen einer Übernahme oder eines Zusammenschlusses. Zusammen mit der amerikanischen Telekom-Tochter T-Mobile USA würde sich die neue Formation auf Augenhöhe mit dem US-Marktführer AT&T Wireless befinden. Noch gebe es kein Angebot und keine offiziellen Verhandlungen, aber Sprint stehe auf der Prioritätenliste des Bonner Konzerns weit oben. Gründe dafür seien der niedrige Dollarkurs und der auf rund 22 Milliarden Dollar gesunkene Börsenwert des US- Mobilfunkers.
Nicht Reibungslos
Reibungslos verliefe eine Integration von Sprint Nextel in den Telekom-Verbund nicht. Denn der US-Konzern setzt auf eine andere Technik als T-Mobile USA; die Aufrüstung der Netze würde hohe Summen verschlingen. Die Telekom hatte schon einmal eine Übernahme von Sprint geprüft. Nach eigenen Angaben lotete der Bonner Konzern im Jahr 2000 einen Kauf des Unternehmens aus, entschied sich dann aber für den Erwerb von VoiceStream (heute T-Mobile USA).
Unter Druck
Sprint steht seit der Übernahme von Nextel im August 2005 unter Druck. Unzufrieden mit der Netzqualität kündigten viele Kunden ihren Anschluss und wechselten zur Konkurrenz. Profitiert haben davon die Marktführer AT&T Wireless und Verizon Wireless sowie T-Mobile USA als kleinster der landesweit aktiven Handy-Anbieter, die weiterhin kräftig neue Nutzer gewinnen.