Auch wenn Berlusconis Vorschlag auf Kritik stößt, ist es nicht das erste Mal, dass Rom von einer Super-Transportholding träumt. Allerdings erlauben die Konten der FS keine großen Sprünge. Zwar gelang es dem Chef der Staatsbahnen, Mauro Moretti, im Vorjahr das Defizit um 80 Prozent auf 409 Millionen Euro zu drücken. Die Verschuldung bleibt mit 6,8 Milliarden Euro aber hoch.
Zurückhaltung
Der seit 2006 amtierende Moretti zeigt gegenüber den politischen Ambitionen der künftigen Regierung Zurückhaltung. Er ist vor allem von den Infrastrukturprojekten und der in Gang befindlichen Sanierung der Staatsbahnen überzeugt. "Beim Brenner-Durchstich handelt es sich um ein strategisches Bahnprojekt mit jahrhundertelanger Gültigkeit." Mindestens 400 Züge, davon 320 Güterzüge, sollen künftig pro Tag auf der Brenner-Transversale verkehren. Die Kosten von sechs Milliarden Euro werden zur Hälfte von Italien übernommen. 800 Millionen Euro stellt die EU aus ihrem Fonds 2007 bis 2011 zur Verfügung, davon entfallen etwa 257 Millionen Euro auf die nun gestarteten Sondierungsarbeiten. Die restlichen 250 Millionen Euro schießt der Staat zu.