Wien - Die USA sind als Unternehmensstandort attraktiver als Europa. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Standortstudie des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens KPMG, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Aufgrund des Wertverlusts des US-Dollars haben alle Industrienationen bei den Betriebskosten gegen die USA an Boden verloren, so die Studie. Generell sei Mexiko der günstigste Standort für Unternehmen. Die Betriebskosten seien hier um 20,5 Prozent niedriger als in den USA.

Auf Platz zwei der günstigsten Standorte liegt Kanada, gefolgt von den USA und Australien. Frankreich belegt unter den zehn untersuchten Ländern den fünften Platz und weist die niedrigste Kostenstruktur aller europäischen Länder auf, so die Studie. Großbritannien, die Niederlande und Italien liegen ebenfalls dicht beieinander und belegen die Plätze sechs bis acht. Die Betriebskosten sind hier zwischen 7,1 und 7,9 Prozent höher als der US-Vergleichswert.

Japan belegt Rang 9 und gilt laut Studie nach wie vor als relativ teuer. Allerdings habe Japan gegenüber den anderen Ländern auf lange Sicht mit niedriger Inflation und geringerer Volatilität des Yen gegenüber dem US-Dollar einigen Boden gutgemacht. Deutschland (Platz 10) sei von allen Ländern mit 16,8 Prozent höheren Kosten als in den USA am teuersten.

Toulouse im Städte-Ranking an der Spitze

Im europäischen Städtevergleich schneidet die französische Stadt Toulouse am besten ab. Am zweitniedrigsten seien die Kosten in niederländischen Utrecht. Auf dem dritten Platz liegt die französische Hauptstadt Paris. Zu den günstigsten Geschäftsstandorten auf dem amerikanischen Kontinent zählen Puebla, Guadalajara und Monterrey (Mexiko). Am anderen Ende des Spektrums befinden sich hingegen San Jose, das kalifornische Silicon Valley und New York, so die Studie. London sei weltweit der teuerste Geschäftsstandort.

Österreich wurde in der Studie nicht untersucht, allerdings punkte es als Standort vor allem durch die hohe Lebensqualität und das positive Unternehmensklima, so KPMG-Wien-Geschäftsführer Gottwald Kranebitter. Österreich schneide aber auch durch vergleichsweise moderate Standortkosten und attraktive steuerliche Rahmenbedingungen besser ab als zum Beispiel Deutschland.

Die Standortstudie "Competitive Alternatives" wird alle zwei Jahre durchgeführt und vergleicht die Kosten für die Gründung und Erhaltung eines Unternehmens in 136 Städten in Nordamerika, Europa und Asien-Pazifik. Heuer wurden für die Studie 27 Kosten wie etwa Arbeit, Steuern, Immobilien und Energieversorgung verglichen. (APA)