"Außerordentlich bedauerlich"
"Wenn sich Missethon schon um die Jugend sorgt, sollte er nicht mit ihr 'gemütlich' rauchen. Wenn er sich Sorgen macht um in Familien nicht mehr vorhandene Väter, sollte er jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit ein gesundheitsschädigendes Verhalten demonstrieren. Erwachsene haben eine Vorbildwirkung. Politiker wollen ernst genommen werden. Und da ist das Präsentieren eines solchen Einstiegsszenarios für Zigarettenkonsum falsch. Ich finde das außerordentlich bedauerlich", sagte die Ärztin gegenüber der APA.
Erst am Montag hatte die Österreichische Gesellschaft für Pneumologie (ÖPG) aus Anlass des morgigen Welt-Asthma-Tages (6. Mai) neuerlich auf die Gefährlichkeit des Zigarettenrauchens und des Passivrauchens von Kindern im Zusammenhang mit der zunehmenden Zahl von Jugendlichen hingewiesen, die an der chronischen und nicht heilbaren Lungenerkrankung leiden. Passivrauchen macht offenbar Kinder und Jugendliche anfälliger für Asthma. In Österreich sind davon rund zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen betroffen.
"Verlockende Einstiegsszenarien"
Die ÖPG- und ERS-Generalsekretärin fordert speziell von Politikern, in der Öffentlichkeit das Rauchen wenigstens nicht zu propagieren, wenn es schon in Österreich nicht gelinge, in Lokalen zu einem strikten Verbot zu kommen: "Bei den Grünen haben wir mit diesem Wunsch Erfolg gehabt. In der Partei hat man uns gesagt, Zigarettenrauchen gelte für manche noch immer als intellektuelles, individualistisches Zeichen." Aber auch Alexander Van der Bellen hätte versprochen, sich in der Öffentlichkeit bzw. unter Medienbeobachtung mit dem Rauchen zurückzuhalten.