Das Verlies in dem Keller in Amstetten ist um ein Geheimnis reicher. Die Ermittler vermuten in dem Keller weitere Hohlräume, die noch nicht entdeckt worden sind. Oberst Franz Polzer, Leiter des Landeskriminalamtes Niederösterreich (LK NÖ) rechnete aber nicht damit, dass man in den Hohlräumen "dramatische Funde" machen werde.

Die Hohlräume würden aber dennoch untersucht werden, erläuterte der Kriminalist. Polzer verwies darauf, dass in dem Keller "größte Baubewegungen" stattgefunden hätten. Auch in weiteren Fragen, etwa wie Josef F. die Familie in dem Verlies versorgt habe, werde "alles überprüft", erläuterte der Polizeioffizier.

Sachverständige werden frühestens kommende Woche ihre Arbeit am Tatort aufnehmen können. Diese Woche sollen in dem Verlies die Ermittlungen dahingehend beendet werden, DNA-Spuren zu sichern bzw. Dokumentationen abzuschließen.

Dem Verdächtigen in dem Fall, Josef F., dem vorgeworfen wird, seine Tochter 24 Jahre lang im Keller gefangen gehalten und mit ihr sieben Kinder gezeugt zu haben, gehe es "immer gleich", sagte dessen Anwalt Rudolf Mayer. F. habe auch nach seiner Familie gefragt. "Er sitzt in seiner Zelle, hat sich seinem Schicksal ergeben."

Morddrohungen gegen Täter und Anwalt

Inzwischen hagelt es Morddrohungen sowohl F. als auch gegen den Anwalt. "Der Verdächtige gehört gelyncht, aufgehängt und der Verteidiger gehört bestraft", sei der Tenor berichtete Mayer. Die Drohungen würden nicht nur aus Österreich kommen, sondern u. a. auch aus den Niederlanden und England sowie "quer durch alle Bildungsschichten".

Eine klare Mehrheit der Österreicher (63 Prozent) sprachen sich in einer vom ORF-Report in Auftrag gegebenen OGM-Umfrage für härtere Gesetze und Strafen für sexuelle Gewaltdelikte aus. Nur 34 Prozent fanden eine solche Forderung für populistisch. (APA)