New York - Der größte US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae hat die Börse mit einem neuen Milliardenverlust geschockt. Angesichts der sich verschärfenden US-Immobilienkrise verlor das Institut nach Angaben vom Dienstag zu Jahresanfang 2,51 Mrd. Dollar (1,62 Mrd. Euro). Vor Beginn der Krise hatte Fannie Mae vor einem Jahr noch einen Gewinn von 826 Mio. Dollar eingefahren. Das Institut sieht zudem so schnell noch kein Land in Sicht und erwartet bis 2009 hohe Kreditausfälle. Nun sollen Anleger bei einer Kapitalerhöhung sechs Mrd. Dollar zuschießen.

Der Verlust fiel deutlich höher aus als von Experten erwartet. Fannie-Mae-Aktien fielen vorbörslich um rund neun Prozent, erholten sich im New Yorker Handel dann jedoch auf Minus drei Prozent. Die Papiere des kleineren Konkurrenten Freddie Mac büßten sogar fünf Prozent ein. Auch US-Aktienfutures und der Dollar litten unter dem schwachen Geschäftsbericht. Am Jahresende 2007 hatte Fannie Mae bereits einen Rekordverlust von 3,6 Mrd. Dollar verbucht. Die Immobilienkrise hat sich längst über das Subprime-Segment ausgeweitet und betrifft nun auch besser besicherte Hypotheken, die den Löwenanteil des Geschäftes von Fannie Mae und Freddie Mac ausmachen.

US-Hauspreise sind mittlerweile um insgesamt rund 15 Prozent gesunken. Fannie Mae erklärte, in diesem Jahr dürften Immobilien noch einmal rund sieben bis acht Prozent billiger werden. Freddie Mac wird in der kommenden Woche Geschäftszahlen vorlegen. Auch hier erwarten Branchenexperten hohe Verluste. (APA/Reuters)