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Foto: APA/Jäger
Der Bäcker Ströck offeriert neuerdings ein so genanntes Fußballbrot (O-Ton: "Das Fußballbrot vom Meisterteam - genau das richtige für alle Fans und Patrioten!"). Wahrscheinlich heißt das Fußballbrot nicht Fußballbrot, weil man es in der Gegend herumkicken würde – dazu eignen sich Fußbälle aus Leder besser -, sondern weil große Fußballereignisse ihre Schatten voraus werfen und die Geschäftswelt möglichst elegant an die Werbewirkung der EURO andocken möchte. Präsentiert wird der fußballförmige Laib auf riesigen Plakatwänden: Darauf sehen wir Toni Polster und eine Riege von elf Ströck-Bäckern, die nach Art eines Kicker-Teams posieren, wobei jeder von ihnen eines dieser ominösen Fußballbrote in Händen hält.

Ich vermute, dass da, rein unter dem Aspekt der Wortneubildung betrachtet, noch einiges auf uns zukommen wird, was ein Naheverhältnis von Sport und diversen Lebensmitteln behaupten soll, zumal auch die Bandbreite der Möglichkeiten atemberaubend ist: Beim Fußball bleibend, ließen sich Produkte ersinnen wie Fußballmilch, Fußballjoghurt, Fußballdöner, Fußballhamburger, Fußballfritten, Fußballemmentaler, Fußballschweinsbratl, Fußballsauerkraut, Fußballknödel und so weiter und so fort.

Geradezu gigantisch wird die potenzielle Angebotspalette, wenn man zusätzliche Sportarten ins Spiel bringt, also das Handballbrot, das Basketballbrot, das Rodelbrot, Karatebrote, Kugelstoßbrote, Diskuswurfbrote oder das Hundert-Meter-Brustschwimmen-Brot. Letzteres stelle ich mir ein bisschen unpraktisch vor, weil man beim Schwimmen ungern ein Brot mit dabei hat.