Wien - Michael Pistauer wird sich nicht mehr um Verlängerung seines Postens als Verbund-Generaldirektors bewerben. Der 64-Jährige begründete dies am Dienstag bei einer Aufsichtsratssitzung des Unternehmens damit, dass er dem Stromkonzern keine volle Fünf-Jahres-Periode mehr zur Verfügung stehen könnte, da dies seine Lebensplanung nicht mehr vorsieht.

Ein Wechsel an der Verbund-Spitze deckt sich mit der Intention des Aufsichtsrates, dem an einem Generationswechsel gelegen ist. Pistauers Vorstandsvertrag läuft wie der seines Stellvertreters Hannes Sereinig zu Jahresende aus.

Chef von außen wird gesucht

Als neuer Verbund-Chef wird ein Kandidat "von außen" gesucht, berichtet die "Presse" in ihrer Mittwoch-Ausgabe. In der ÖVP braue sich ein Machtkampf um die Pistauer-Nachfolge zusammen - etwa um Verbund-Vorstandsdirektorin Ulrike Baumgartner-Gabitzer, die Kabinettchefin von Ex-Kanzler Wolfgang Schüssel war, oder dem ebenfalls "in der ÖVP bestens vernetzten" Karl Golleger, Geschäftsführer der Verbund-Tochter Austrian Power Sales.

Neuerdings wird aber auch folgendes großkoalitionäres "Gegengeschäft" kolportiert: Der Verbund könne - politisch - "schwarz" bleiben, wenn dafür die Austrian Airlines (AUA) "rot" eingefärbt werden; bei den AUA sitzt derzeit mit Alfred Ötsch noch ein "Schwarzer" im Cockpit - was sich aber bald ändern könnte . (APA/red)