Tel Aviv - Der israelische Staatspräsident Shimon Peres hat den iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad mit Adolf Hitler verglichen. "Ich identifiziere ein Phänomen wie bei Hitler, und die Welt reagiert wieder gleichgültig", sagte Peres der israelischen Zeitung "Haaretz" in einem Interview. "Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass er sich wie Hitler verhalten würde, aber die Welt nimmt ihn auf die leichte Schulter." 60 Jahre nach seiner Gründung sei Israel isoliert. Außerdem habe die Welt sich verändert. "Wir sind gleichzeitig globaler und individualistischer geworden", sagte Peres.Peres äußerte sich gegenüber "Haaretz" enttäuscht über die Folgen des israelischen Abzugs aus dem Gaza-Streifen im Sommer 2005. "Ich hätte nicht gedacht, dass wir Gaza verlassen und sie von dort aus Kassam-Raketen abfeuern. Ich hätte auch nicht gedacht, dass (die radikal-islamische Palästinenserorganisation) Hamas so stark bei den Wahlen abschneiden würde." Auf Fragen nach seinen größten Erfolgen als Politiker nannte der 84-Jährige neben den Osloer Friedensabkommen mit den Palästinensern und den Beziehungen zu Frankreich die Einrichtung des Nuklearreaktors in Dimona. Peres gilt als Vater des israelischen Atomprogramms. Der Präsident betonte, er halte den Friedensprozess mit den Palästinensern für wichtiger als die Kontakte mit Syrien. "Obwohl die syrische Frage leichter erscheint, geht die Palästinenserfrage vor." (APA/dpa)