Der Handyzulieferer Balda vermeldet für das erste Geschäftsquartal ein verzögertes Umsatzwachstum wegen Problemen in Asien. Wie der Konzern heute, Mittwoch, bekannt gab, stieg der Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode zwar leicht von 42,9 Mio. auf 45,2 Mio. Euro. Auf die Stimmung der Anleger drückt jedoch, dass alte Projekte ausgelaufen und neue Aufträge erst mit einer zeitlichen Verzögerung gestartet werden konnten. Der im SDax gelistete Konzern litt in den ersten drei Monaten unter seinen asiatischen Tochtergesellschaften, den größten Hoffnungsträgern des Unternehmens. Die nicht gelöst zu scheinenden Probleme haben mittlerweile dazu geführt, dass das Papier zeitweise fast sechs Prozent auf magere 1,90 Euro verlor. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (13:00 Uhr) notiert der Anteilsschein zwar leicht erholt bei 2,01 Euro, jedoch mit 1,96 Prozent noch immer im Minus.

Die Umsatzsteigerung führt Balda auf das Touchscreen-Geschäft beim Tochterunternehmen TPK zurück. Zudem verdankt Balda das Wachstum vor allem seiner deutschen Medical-Tochter, heißt es in einer Aussendung. In der schwierigen Region Asien schloss Balda das erste Quartal 2008 mit Umsatzerlösen in Höhe von 34,7 Mio. Euro ab. Verglichen zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang um 0,6 Mio. Euro. Neben den Vertragsproblemen führt der Konzern auch die "für den Mobilfunkmarkt saisonüblich schwache Periode" an. Unter dem Strich lag der Verlust für die ersten drei Monate im fortgeführten Geschäft bei 6,7 Mio. Euro nach einem Vorjahresgewinn von 1,7 Mio. Euro. Der Umsatz im Kerngeschäft mit Handyschalen und Touchscreens in Asien sank hingegen um 1,7 Prozent auf 34,7 Mio. Euro.

Trotz der gestiegenen Mehrausgaben für Material und bezogene Leistungen um 42,4 Prozent auf 28,7 Mio. Euro und Mitarbeiterkürzungen um 9,3 Prozent von 7.218 auf nunmehr 6.550 behält Balda seine Prognose bei. Im Rahmen der Gesamtjahresprognose für das fortlaufende Geschäft soll das Vorsteuerergebnis bei 35 Mio. und der Umsatz bei rund 600 Mio. Dollar liegen. Bei dieser Vorausschau kalkuliert das Unternehmen mit einem Wechselkurs von 1,45 Dollar. Einen positiven Aktienkurs erhofft sich Balda aus der positiven Entwicklung im zweiten Geschäftsjahr. Erst vor kurzem war das Unternehmen nur knapp einer Pleite entgangen, nachdem der Verkauf der verlustreichen europäischen Tochtergesellschaften rückabgewickelt werden musste. Nur durch die Zugeständnisse der finanzierenden Großbanken konnte damals Schlimmeres verhindert werden.(pte)