Klagenfurt - Der umstrittene kroatische Sänger Marko Perkovic alias "Thompson" könnte doch nach Kärnten kommen. Landeshauptmann Jörg Haider hat ihn eingeladen, sich anlässlich der EURO '08 in Klagenfurt ein Fußballspiel mit der kroatischen Mannschaft anzusehen. Haiders "Ehrengast", der erst zusagen muss, hat Proteste bei SPÖ und Grünen ausgelöst.
Konzert war abgesagt worden
Vor kurzem war das "Thompson"-Konzert während des Public Viewings in St. Andrä im Lavanttal von Bürgermeister Peter Stauber (SP) auf Drängen der Kärntner Sicherheitsdirektion abgesagt worden. Denn Perkovic zieht bei seinen Auftritten immer wieder auch Neonazis, Ultranationalisten und Hooligans an. Massenschlägereien bei Thompson-Konzerten sind keine Seltenheit.
Gewaltverherrlichung
Dass "Thompson" in seinen Liedtexten nicht nur das Ustascha-Regime der 40er-Jahre, sondern auch die Gräuel im KZ von Jasenovac verherrlicht, in dem tausende Menschen im Jugoslawienkrieg ermordet wurden, stört Haider dabei nicht. " Es gibt ja eine künstlerische Freiheit", verteidigt Haider-Sprecher Stefan Petzner Perkovic gegenüber dem Standard: "Er ist in Kroatien ein Superstar, eine Art kroatischer Udo Jürgens. Uns liegt es fern, eine inhaltliche Bewertung seiner Lieder vorzunehmen."
Die Einladung Haiders sei als "Geste gegenüber den kroatischen Fans" zu verstehen, "denn es hat großen Unmut in Kroatien ausgelöst, dass Thompson der Auftritt in Kärnten untersagt wurde", so Petzner. Ein Konzert werde es aus Sicherheitsgründen nicht geben.