Buenos Aires - Die argentinischen Bauernverbände haben nach dem Scheitern von Gesprächen mit der Regierung von Präsidentin Cristina Kirchner am Mittwoch die Wiederaufnahme ihres vor einem Monat ausgesetzten Streiks beschlossen. Sämtlich Ausfuhren von Getreide und Hülsenfrüchten wie Sojabohnen des riesigen Agrarlandes würden für acht Tage zurückgehalten, teilte der Präsident der Ländlichen Konföderation Argentiniens, Mario Llambías, mit. Außerdem werde es Protestaktionen entlang der Fernstraßen des Landes geben. Von einer Blockade des Verkehrs mit der Folge von Versorgungsengpässen in den größeren Städten wie bei der ersten Streikwelle im März war indes zunächst nicht die Rede.

Streitpunkt: erhöhte Ausfuhrzölle

Die Bauernverbände und die Regierung hatten keine Einigung über die Anfang März erhöhten Ausfuhrzölle für Soja und Sonnenblumen-Erzeugnisse erzielt. Es handelt sich um Steuern, die mit steigenden Verkaufspreisen immer höher ausfallen. Ab einem Preis von etwa 600 Dollar (385 Euro) je Tonne Soja will der Staat fast alle weiteren Gewinne der Bauern vollständig abschöpfen.

Die Bauern, die nach mageren Jahren seit dem starken Anstieg der Weltmarktpreise für Nahrungsmittel wieder gut verdienen, wollen sich damit nicht abfinden. Ein Stopp der Exporte käme die Regierung teuer zu stehen, da sie einen großen Teil ihrer Steuereinnahmen aus den Ausfuhrzöllen bezieht. (APA/dpa)