Tokio - Hohe Rohstoffpreise und der teure Yen machen Toyota zu schaffen: Der japanische Autobauer rechnet trotz eines Rekordgewinns im abgelaufenen Geschäftsjahr mit einem drastischen Gewinneinbruch in diesem Jahr. Der Nettogewinn werde voraussichtlich bis zum Ende des Geschäftsjahrs im März 2009 um 27,2 Prozent auf 1,25 Bill. Yen (7,69 Mrd. Euro) zurückgehen, teilte der japanische Branchenprimus am Donnerstag in Tokio mit. Der Umsatz werde voraussichtlich gleichzeitig um 4,9 Prozent auf 25 Bill. Yen fallen. "Wir sehen uns in einem sehr schwierigen Geschäftsumfeld", erklärte Konzernchef Katsuaki Watanabe.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2007/2008 meldete Toyota allerdings Rekordzahlen. Der japanische Konzern, der sich mit dem US-Konkurrenten General Motors (GM) ein Rennen um die Spitzenposition als weltgrößter Autobauer liefert, verdiente demnach mit 1,72 Bill. Yen unter dem Strich viereinhalb Prozent mehr als im Vorjahr. Einen weiteren historischen Spitzenwerte verzeichnete der Autobauer beim Umsatz, der um 9,8 Prozent auf 26,29 Bill. Yen stieg. Als Grund für die positive Entwicklung nannte Toyota den boomenden Absatz in Schwellenländern wie Brasilien, Indien und China.

Mehr Autos produziert als GM

Toyota hatte 2007 erstmals mehr Autos produziert als GM. Gemessen an den Verkaufszahlen verdrängte das japanische Unternehmen den US-Autobauer aus Detroit dann im ersten Quartal 2008 von der Spitzenposition. GM hat seit 76 Jahren Rang eins inne und gab sich überzeugt, den Titel aufs Jahr gesehen auch diesmal halten zu können.

Zu schaffen macht Toyota dem Auto-Analyst Koji Endo von Credit Suisse zufolge allerdings der US-Automarkt, auf dem Toyota sehr gefragt ist, da dieser sich abschwäche. Zugleich gingen die Rohstoffpreise etwa für Stahl, Edelmetalle und Plastik nach oben, erläuterte Endo. Das sei für Toyota im laufenden Jahr sehr folgenreich. (APA/AFP)