Stuttgart - Der deutsche Modekonzern Hugo Boss bleibt vorerst weiter ohne Vorstandschef. Das Unternehmen suche noch nach einem Nachfolger für Bruno Sälzer, sagte Aufsichtsratschef Giuseppe Vita am Donnerstag auf der Hauptversammlung in Stuttgart. Der frühere Vorstandschef Sälzer hatte im Februar nach Differenzen mit dem neuen Eigentümer, dem Finanzinvestor Permira, das Handtuch geworfen. Ihm folgte auch Produktionsvorstand Werner Lackas, Aufsichtsratschef Vita will den Konzern zum 30. Juni verlassen. Der Aderlass im Vorstand hat den Modekonzern im ersten Quartal rund 11,5 Mio. Euro an Abfindungen gekostet. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde indes bestätigt.

Der Umsatz solle 2008 währungsbereinigt um sechs bis acht Prozent steigen, sagte Finanzvorstand Joachim Reinhardt. Das Ergebnis der betrieblichen Geschäftstätigkeit (EBIT) werde voraussichtlich um acht bis zehn Prozent zulegen. Hugo Boss plane im laufenden Jahr Investitionen in Höhe von rund 120 Mio. Euro. Das Geld solle vor allem in den Ausbau des eigenen Einzelhandels fließen. Hugo Boss werde bis Jahresende 60 neue eigene Läden eröffnen, sagte Reinhardt.

Permira hatte das Unternehmen mit Sitz in Metzingen im vergangenen Jahr übernommen. Der Investor setzte großzügige Ausschüttungen durch und forderte eine höhere Verschuldung. (APA/dpa)