"Man sollte mit optimaler Sehleistung 'an den Start' gehen."

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Über Edgar Davids Brille wurde in etwa so oft geschrieben wie über seine Mittelstürmer-Qualitäten. Der niederländische Ex-Profi leidet seit Jahren am grünen Star und erhielt von der FIFA eine Sondergenehmigung, das Spielfeld mit Sehhilfe zu betreten. Jahrelang kombinierte Davids seine schnittigen Nike-Modelle zum Rastahaar und warf die Frage auf, ob sonst eigentlich alle Kicker mit Adleraugen gesegnet sind. Sind sie nicht. Laut Statistik spielen 50 Prozent der Profis mit eingeschränktem Sehvermögen. Und damit stehen sie sportlich nicht alleine da. Nach Untersuchungen der Österreichischen Optikerinnung tragen von vier Millionen sehschwachen Landsleuten nur 20 Prozent eine passende Brille oder Kontaktlinsen zur Leibesertüchtigung. Sport im Blindflug gewissermaßen.

Dabei gibt es heute für nahezu jede Sportart maßgeschneiderte Produkte. Die meisten namhaften Unternehmen setzen bei der Entwicklung neuer Designs auf die direkte Zusammenarbeit mit Athleten, die Formen und Materialien unter Extrembelastungen testen. Die Ergebnisse kommen auch dem Hobbysportler zugute. Mittlerweile können selbst gebogene Brillen mit individuell abgestimmten Korrektionsgläsern ausgestattet werden. Wichtig dabei ist, dass die Korrektionswirkung auch an den Seiten des Gesichtsfeldes funktioniert. Damit ist ebenfalls ein Rundumschutz garantiert, denn Wind und einer seitlichen Sonneneinstrahlung werden Einhalt geboten.

Perfekte Passform

"Man sollte mit optimaler Sehleistung 'an den Start' gehen. Dazu reicht das Tragen der Alltagsbrille allerdings meist nicht aus, denn diese erfüllt nicht die Schutzfunktion einer Sportbrille und lässt die unterschiedlichen Lichtverhältnisse unberücksichtigt", warnt Gerhard Gschweidl, Bundesinnungsmeister der Augen- und Kontaktlinsenoptiker. Auch wer nicht als Blindschleiche abgestempelt ist, tut gut darin, seine Augen bei Outdoor-Vergnügungen zu schützen. Neben der Erfüllung der EU-Richtlinien - zu erkennen am "CE"-Symbol - sollten alle Sportbrillen eine perfekte Passform besitzen, splitter- und kratzfeste Gläser sowie ein geringes Gewicht haben. Biker und Mountainbiker greifen zu einem Sehbehelf mit großem Sichtfeld, der zudem rutschfest ist und sich nicht beschlägt.

Für Sportarten, bei denen es öfter zu Körpereinsatz kommt - dazu zählen vor allem Ballsportarten -, eignen sich Brillen, die extrem robust und stabil sind. Jogger sind am besten mit einem Sehbehelf dran, dessen Gläser sich den wechselnden Lichtverhältnissen anpassen. SunContrast Sportgläser erhöhen deutlich den Kontrast zwischen hellen und dunklen Bereichen, günstig besonders beim Golfspielen oder Laufen. Der Clou: Farben und Details sieht man ganz natürlich, und Unebenheiten im Boden können besser erkannt werden. (Romy Uebel/Der Standard/rondo/09/05/2008)