In der "grünen Sahara-Zeit", die etwa vor 10.500 Jahren einsetzte und vor 7.300 Jahren andauerte, sei die heute größte Wüste der Welt fast überall besiedelt gewesen, erläutert Kröpeling, der seit 30 Jahren den Klima- und Umweltwandel in der Ost-Sahara untersucht. Nach einem längeren Entwicklungsprozess sei die Sahara dann zu dem geworden, was sie heute ist - eine regelrechte Wüste weitestgehend ohne Niederschlag.
Baum-Savanne und Gras-Savanne
Prähistorische Funde zeigen dem Geoarchäologen zufolge, dass die Sahara vor Jahrtausenden in der südlichen Hälfte überwiegend eine Baum-Savanne war, im nördlichen Teil eine Gras-Savanne. Im Süden hätten auch zahlreiche Fischarten die Gewässer bevölkert, erklärte der Experte vom Institut für Ur- und Frühgeschichte. Der heutige Tschad-See sei einst der größte Binnensee der Erde gewesen. Aktuell sei nur noch weniger als ein Prozent von seiner früheren Größe übrig, und die Sahara verfüge über praktisch keine Seen mehr.
Zentrale Erkenntnisse hat Kröpelins Team aus einer Bohrung im tiefsten See der Sahara gewonnen, in einem 26 Meter tiefen Gewässer in dem Uunianga-Seengebiet im Tschad. Mit den Ablagerungen konnten die vergangenen 6.000 Jahre rekonstruiert werden, sagte der Kölner Forscher. Mit seinem Team war er bereits mehr als 40 Mal vor allem in der wenig erkundeten Ost-Sahara für mehrmonatige Gelände-Untersuchungen im Einsatz.