New York - Der US-Konzern Warner Music rutscht wegen der Einbrüche im CD-Geschäft und höherer Kosten immer tiefer in die roten Zahlen. Die deutlichen Zuwächse im digitalen Geschäft via Internet können die Rückgänge im klassischen Verkauf bisher nicht ausgleichen. Der Verlust weitete sich im vergangenen Quartal überraschend stark um mehr als ein Drittel auf 37 Mio. Dollar (24,1 Mio. Euro) aus. Die Zahlung einer Dividende werde vorerst ausgesetzt, teilte Warner Music am Donnerstag in New York mit.

Der Umsatz des weltweit drittgrößten Musikkonzerns stieg im Ende März abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal nur durch Währungseffekte wegen des schwachen Dollars um zwei Prozent auf 800 Mio. Dollar (519 Mio. Euro). Bereinigt sank er um fast vier Prozent. Analysten hatten mit einem weit geringeren Verlust gerechnet. Die Aktie stürzte zum Handelsauftakt dramatisch um mehr als ein Viertel ab. Auch im vergangenen Geschäftsjahr hatte Warner Music rote Zahlen geschrieben.

Die Einnahmen im digitalen Musikgeschäft etwa über Online-Downloads kletterten um fast die Hälfte auf 155 Millionen Dollar. Sie machen mittlerweile ein knappes ein Viertel der Gesamtumsätze im Musik-Kerngeschäft von Warner Music aus. Zu den bestverkauften Künstlern gehörten einmal mehr die Band R.E.M sowie Simple Plan und Nickelback. Trotz der aktuell schwierigen Situation sei er weiter zuversichtlich hinsichtlich der langfristigen Geschäftsaussichten, sagte Konzernchef Edgar Bronfman.

Die gesamte Branche leidet unter sinkenden CD-Verkäufen durch die Konkurrenz von Online-Musikshops, besonders aber durch illegale Kopien. Branchenführer ist Universal Music mit laut jüngsten Zahlen fast 29 Prozent Marktanteil vor Sony BMG mit gut 20 Prozent und Warner Music mit über 14 Prozent. Der mit großen Problemen kämpfende EMI-Konzern verzeichnet einen sinkenden Marktanteil von nun lediglich noch knapp 11 Prozent. (APA/dpa)