Aktien weiter im Sinkflug

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Im April war zum ersten Mal Durchatmen angesagt. Die internationalen Märkte konnten negative Nachrichten abschütteln und die Verluste der letzten Monate etwas schmälern. Doch seit Beginn des Jahres haben Fondsanleger immer noch 6,7 Prozent verloren. Nur 37 von 245 Fondskategorien liegen auf Jahressicht im Plus, etwas mehr als 15 Prozent. Und auch nach dem Monat April konnte noch keine einzige Aktienklasse aus den roten Zahlen kommen.

Die besten Kategorien

Am besten schnitten die Rohstoff-Fonds ab. Sie erwirtschafteten in dem Marktumfeld der letzten Monate 7,5 Prozent Ertrag. Besonders der hohe Ölpreis von knapp unter 120 Dollar hat die Performance der Fonds gesteigert. Auch Rekordpreise bei Nahrungsmitteln wie Reis bescherten Anlegern eine hohe Rendite.

An zweiter Stelle liegt die Assetklasse Money Market PLN. PLN ist die Abkürzung für die polnische Währung, den Zloty. Dieser hat in den vergangenen Monaten stark aufgewertet, sehr zur Freude von Anlegern, die Wertpapiere in der polnischen Währung halten, wie in polnischen Geldmarkt-Fonds. Hingegen gab es vergangene Woche einige kritische Bemerkungen des Zentralbankchefs, der die Aufwertung als signifikante Besorgnis sieht.

Eine zweite Geldmarkt-Assetklasse schafft es auch weiterhin unter die Top-Anlagekategorien: Schweizer Geldmarkt-Fonds. Sie brachten ihren Anlegern seit Beginn des Jahres 2,6 Prozent. An dritter Stelle des Asset Allocation Rennens liegen Schweizer Immofonds mit einem Plus von 5,4 Prozent. Bereits seit Monaten erzielen die Schweizer Immobilienwerte überdurchschnittlich hohe Gewinne. Zwar ist der positive Effekt des Schweizer Franken im April gedrückt worden (die Währung wertete um 3,4 Prozent ab), aber die Assetklasse ist auf Jahressicht immer noch unter den Top-Drei.

Hingegen hat die Assetklasse der Schwedischen Anleihen von der Währung einen wichtigen Impuls erhalten. Die Schwedischen Kronen stehen zurzeit auf ihrem Allzeithoch gegen den Dollar und haben auch gegen den Euro in den letzten Monaten stark aufgewertet. Grund dafür: Die Inflation steigt und die Zentralbank lässt daher die Zinsen unverändert.

Auch eine Hedge-Fonds-Kategorie kann den Turbulenzen an den Kapitalmärkten durchaus noch Renditen entlocken. Managed Futures-Fonds liegen auf Jahressicht im Schnitt bei einem Plus von 2,3 Prozent.

Aktienkategorien sehen rot...

In den roten Zahlen befinden sich seit Beginn des Jahres alle Aktienkategorien. Insbesondere die Schwellenländer-Aktienfonds haben in den vergangenen Monaten empfindliche Verluste hinnehmen müssen. Besonders im fernen Osten (China- und Indien) ist von der Euphorie des vergangenen Jahres im Moment wenig zu spüren, auch wenn der April den beiden Aktienmärkten durchaus einen Rebound bescherte.

Indien-Aktienfonds liegen seit Beginn des Jahres mit 27,4 Prozent im Minus. Phillipinische Aktienfonds liegen ebenfalls mit 26,7 Prozent im Minus. Dahinter folgen die chinesischen Aktien, die trotz der Erholung im April immer noch bei einem Verlust von 21,6 Prozent stehen. Sogar die breiter gestreute Aktienkategorie der Fernost-Aktien ist daher mit 19,6 Prozent im Minus.

Auch die europäische und amerikanische Aktienfonds mussten zum Teil herbe Verluste hinnehmen. Aktienfonds mit Fokus auf die Eurozone büssten in den ersten vier Monaten des Jahres immerhin 12,1 Prozent ein, Deutschland Aktien-Fonds lagen mit -14,2 Prozent noch schlechter. US-Aktienfonds schnitten mit -11,4 Prozent nur wenig besser ab.

Fazit

Asien ist 2008 bislang der große Verlierer. Die Aktienfonds auf die gesamte Region liegen knapp 20 Prozent im Minus und büssten damit einiges an Gewinnen des vergangenen Jahres ein. Auf der Gewinnerseite bleiben die Rohstoff-Fonds als Top-Kategorie, doch keine einzige Anlageklasse kann nach einem Drittel des Jahres schon auf zweistellige Gewinne stolz sein. Wie nachhaltig der Rebound im April war, wird entscheiden, ob für Fondsanleger das Jahr 2008 doch noch mit schwarzen Zahlen enden könnte.

Alle Daten per 30.4.2008 in Euro / Quelle: Lipper

LINK: Die gesamte Analyse zum Asset Allocation Rennen 2008 finden Sie hier.