Wie Temelin-Sprecher Vaclav Brom am Freitag erklärte, sei es am Mittwoch in der Nacht in Block 2 zu der automatischen Senkung der Reaktorleistung auf 35 Prozent und damit auch zur Abschaltung der Turbine gekommen. Der Grund sei eine Panne im Schutzsystem des elektrischen Teiles des Blocks gewesen. Diese Panne beschleunigte laut Brom den Übergang zu der beabsichtigten Betriebspause. Ursprünglich sollte der Block erst am heutigen Freitag abgeschaltet werden, allerdings habe das Personal die Anlage schon am Donnerstagabend abgestellt.
Probleme mit Turbinen
Der oberösterreichische Anti-Atom-Beauftragte Radko Pavlovec stellte in einer Aussendung fest, dass die Turbinen in Temelin in den letzten Jahren wiederholt für Probleme gesorgt und mehrere Abschaltungen der Reaktoren erzwungen hätten. Nach dem Austausch von Hochdruckteilen der Turbinen vor einigen Monaten habe Temelin-Betreiber CEZ alle derartigen Probleme für gelöst erklärt. "Da die Turbinen jedoch ein Prototyp sind, ist in diesem Fall jedoch Skepsis angebracht", meinte Pavlovec. Zudem seien im Brennstoff des AKW schwere Mängel festgestellt worden, was mehrere vorzeitige Brennstoffwechsel erforderlich gemacht habe. Dadurch sei "die Produktion hoch radioaktiver Abfälle dramatisch erhöht" worden.