Wien - Bis zum kommenden Jahr will die Kapitalanlagegesellschaft (KAG) der Meinl Bank die im vergangenen dreiviertel Jahr abgeflossenen Volumina wieder wettmachen. Per Ende März 2008 verwaltete die Julius Meinl Investment GmbH - 1987 als 100-Prozent-Tochter der Meinl Bank gegründet - 29 Fonds mit einem Volumen von 517 Mio. Euro. Im Sommer 2007 waren es noch 870 Mio. Euro gewesen.

Die Abflüsse wollen die Fondschefs wieder aufholen. Auf Höhe der 870 Millionen vom vorigen Sommer will Wolfgang Matejka, Geschäftsführer der KAG und Chief Investment Officer der Meinl Bank, im Jahr 2009 wieder sein. Heuer werde man das nicht schaffen. Als Ziel setzt er sich für nächstes Jahr eine Milliarde.

Die ganze Meinl-Gruppe muss derzeit freilich mit gehörigen Imageproblemen fertig werden: Nach den umstrittenen Zertifikate-Rückkläufen der Meinl European Land (MEL) waren wie berichtet Bank und Bankmanager ins Visier der Aufseher und Behörden gekommen.

Alles braucht Zeit

In der KAG ist man sich einig, dass alles seine Zeit braucht. Was zähle, sei die Performance. Der Name Meinl, der in der Vergangenheit stützte, hätte schon bestimmte Volumina behindert, räumte Matejka vor Journalisten ein. Trotzdem hat man die Fonds nicht umbenannt. Jetzt im Sommer kommen drei neue Vermögensverwaltungsfonds, die kumuliert mit 50 bis 70 Mio. Euro beginnen und dann "sehr rasch" auf 100 Millionen anwachsen sollten, wie Matejka prognostiziert. Die nach drei verschiedenen Risikopräferenzen der Kunden (Zielgrupppe sind Private-Banking-Kunden ab 500.000 bis 1 Mio. Euro Vermögen) aufgelegten Fonds (Stückelung: 250.000 Euro) werden auf Basis fixer (standardisierter) "Risikobänder" gesteuert. Diese neuen Fonds werden wohl nicht Meinl-Fonds heißen, ihre Namen stehen noch nicht fest.

Laut Matejka haben die Kapitalmärkte die internationale Krise noch nicht überstanden. Dennoch hätten die Märkte die ersten Worst Cases der Finanzindustrie schon verarbeitet. Die Volatilität an den Märkten gehe zurück. Die Investoren seien deutlich risikobewusster geworden. Sollten die Rohstoffmärkte nicht kollabieren, sollte sich positive Grundstimmung breitmachen. Euphorie werde aber noch nicht entstehen. (APA)