München/Frankfurt - Nach tiefroten Zahlen beim Allianz-Sorgenkind Dresdner Bank zum Jahresauftakt 2008 treibt der Versicherungskonzern die Aufspaltung seiner Tochter voran. Bis August solle die Gründung der Gesellschaft für das Privat- und Firmenkundengeschäft unter Dach und Fach sein, sagte Allianz-Vorstand Helmut Perlet am Freitag in München.

Die Finanzmarktkrise drückte die Dresdner Bank im ersten Quartal erneut tief in die Verlustzone. Die Allianz bezifferte den Verlust auf 513 Mio. Euro - nachdem im Rekordquartal des Vorjahres 612 Mio. Euro Gewinn erzielt worden waren. Nach Mitteilung der Frankfurter Großbank brach das operative Ergebnis binnen Jahresfrist von plus 712 Mio. Euro auf minus 397 Mio. Euro ein.

Bewertungskorrekturen

Die Krise um faule US-Kredite (subprime) machte bei der Dresdner Bank weitere Bewertungskorrekturen auf sogenannte ABS-Papiere in Höhe von 845 Mio. Euro nötig. Damit summierten sich die direkten und indirekten Belastungen aus der Krise nach Angaben der Bank auf rund 2,5 Mrd. Euro. Weitere Wertberichtigungen schloss Perlet nicht aus: "2008 wird ein schwieriges Jahr bleiben." Den noch verbliebenen Bestand an Wertpapieren bei der Dresdner Bank, die von Abwertung bedroht sind, bezifferte Perlet auf rund 400 Mio. Euro.

Bei der Allianz sorgten die Belastungen bei der Banktochter und das schwache Börsenumfeld in den ersten drei Monaten 2008 für einen Gewinneinbruch um fast zwei Drittel auf 1,15 Mrd. Euro. Der Konzern hatte sich wegen der Kapitalmarktschwäche nach eigenen Angaben bei Aktienverkäufen eingeschränkt. Dadurch blieben die Realisierungsgewinne um 1,8 Mrd. Euro unter dem Vorjahreszeitraum. (APA/dpa)