Pristina/Belgrad - Mehrere hundert kosovoalbanische
Nationalisten haben am heutigen Freitag in Pristina (Pristhina) gegen
die Abhaltung der serbischen Kommunal- und Parlamentswahlen am
Sonntag auch in den Serben-Enklaven protestiert. Die Anhänger der
nationalistischen Organisation "Vetevendosje" (Selbstbestimmung)
haben laut Medienberichten Müllsäcke gegen den UNMIK-Sitz und das
kosovarische Regierungsgebäude geworfen und sie mit
Kanalisationsabwässern bespritzt.
Die nationalistische Organisation wollte nach Angaben ihres
Leiters Albin Kurti ihre Unzufriedenheit mit "jenen Institutionen"
bekunden, die den Wahlgang hätten verhindern können. Die
UNMIK-Mission werde im Kosovo nicht mehr gebraucht, notwendig sei die
Aufnahme des Kosovo in die Vereinten Nationen. "Wir sind nicht gegen
die Serben, sondern gegen die Strukturen des serbischen Staates im
Kosovo", unterstrich der ehemalige kosovarische Studentenführer.
Zu hören waren auch Proteste gegen die EULEX-Mission von
Sicherheits- und Justizbeamten sowie den vorjährigen Vorschlag des
UNO-Vermittlers Martti Ahtisaari zur "überwachten" Unabhängigkeit.
Der Kosovo hatte am 17. Februar die Unabhängigkeit ausgerufen. Von
Belgrad wurde sie nicht anerkannt. Die UNMIK ließ wiederholt wissen,
dass die serbischen Kommunalwahlen, die eine Verletzung der
UNO-Resolution 1244 darstellen würden, keine Auswirkung auf den
Kosovo haben würden. (APA) -